Ein gelungener Auftakt einer neuen Fantsyreihe

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tayjan Avatar

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Das Buch beginnt mit einem Ritt von Royce und Hadrian durch einen Wald, in dem sie von Räubern überfallen werden. Hadrian und Royce scheinen sich gut zu kennen und führen immer wieder Wortgefechte miteinander. Zuhächst sieht es so aus, als würden die Räuber sie einfach ausrauben, dann läßt Hadrian in einem Nebensatz das Wort "Riyria" fallen und die Räuber lassen von ihnen ab, weil ihnen gesagt wurde, dass man von "Riyria" die Finger lassen sollte.

Die Szene wechselt zu Graf Archibald Ballentyne, der Besuch vom Markgrafen Victor Lanaklin erhält. Diesen hat er zu sich gebeten, um ihn mit Briefen, derer er habhaft geworden ist, zu erpressen, die eine Affäre der Tochter des Markgrafen mit einem Dagan Gaunt nahelegen. So will er erreichen, dass der Markgraf ihm seine Tochter zur Frau gibt. Die Erpressung gelingt jedoch nicht, da die Briefe, die Ballentyne selbst stehlen ließ, nun aus seinem Turm gestohlen worden sind.

Im folgenden erfährt man etwas mehr über Royce und Hadrian, die als "freischaffende" Diebe, als Spezialisten für Aufträge begüterter Herrschaften arbeiten.

Hadrian nimmt entgegen der vereinbarten Regeln einen kurzfristigen Auftrag an, bei dem angeblich lediglich das Schwert des Grafen Pickering gestohlen werden soll, damit dieser es nicht bei einem bereits angesetzten Duell verwenden kann. Das Schwert soll sich in der königlichen Kapelle befinden. Bei der Durchführung dieses ungeprüften Auftrags tappen Hadrian und Royce jedoch prompt in eine Falle: In der Kapelle finden sie kein Schwert, jedoch den König - und zwar ermordet! Sie werden als Mörder gefangen genommen und sollen hingerichtet werden.

Die Tochter des Königs verhilft ihnen jedoch zur Flucht und trägt ihnen auf, als Gegenleistung ihren Bruder - der der neue König wäre - zu entführen. Sie gibt an, ihn hierdurch schützen zu wollen, da er sonst das nächste Mordopfer wäre.

Im weiteren Verlauf der Geschichte gewöhnen sich die Räuber und Prinz Alric allmählich aneinander, was in schönen Wortwechseln der Beteiligten beschrieben wird. Prinz Alric ist unsicher, ob seine Schwester ihn wirklich schützen wollte oder vielmehr selbst die Macht an sich reißen wollte. Die Hintergründe klären sich im Lauf der Geschichte auf und sollen nicht vorweg genommen werden.

Es handelt sich auf jeden Fall um eine solide geschriebene Fantasygeschichte mit sympathischen Charakteren, einer angenehm großen Schrift und einer schönen Länge. Die häufigen Wortgefechte sind spannend und witzig, der Schreibstil sehr angenehm.

Auch die Geschichte ist von der Handlung her gut aufgebaut. In einem raffinierten Zusammenspiel entwickelt sich die Auflösung, vermischen sich Spannung, Magie und klassische Fantasy.

Bei einem solch gelungenen Start einer Serie bleibt nur zu hoffen, dass die Folgebände genauso gut werden.