Geheimnisvoll

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herbert grießhammer Avatar

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Sommerliche Beschaulichkeit, ja, so beginnt die LP. Ausführlich wird geschildert, wie ein älterer Herr auf einem Fahrrad daherkommt, sich in einer Gartenwirtschaft ein Glas dunkles Bier bestellt, wie er sodann weiterfährt. Anscheinend ist er fremd in der Gegend, denn er benutzt für die Weiterfahrt eine Karte. Ein Häuschen am Waldrand ist sein Ziel. Im Garten des Häuschens arbeitet ein alter Mann. Friedliche Ruhe liegt über der Landschaft. Doch der Fremde ist nicht in friedlicher Absicht gekommen. Er trifft Vorbereitungen, die Schreckliches ahnen lassen. Er holt eine Pistole hervor, schraubt einen Schalldämpfer auf. Er macht sich bemerkbar, der alte Mann unterbricht seine Arbeit und kommt auf ihn zu. Der Fremde gibt sich zu erkennen. Durch eine Frage vergewissert er sich, ob der Andere Bertold sei. Dieser nickt, erkennt die Waffe in der Hand des Fremden. Er grüßt auf fernöstliche Art, dreht sich um und kehrt zu seiner Arbeit zurück. Da hebt der Fremde seine Waffe und schießt den alten Mann in den Nacken. Dieser fällt. Der Fremde tritt an den Sterbenden heran, beugt sich über ihn und flüstert: "Der Tod bin ich. Erschütterer der Welten." Dann schießt er nocheinmal auf den am Boden liegenden.
Ohne Hast durchsucht er anschließend das Häuschen sehr sorgfältig Doch das Gesuchte findet er offenbar nicht. Er begräbt den Toten oberflächlich und zeichnet ein Symbol, zwei übereinanderliegende Dreiecke in den Sand.
Ohne Übergang beginnt nun die Beschreibung des Lebens auf dem in der Nähe liegenden Schlosses Ottenrain. Wieder sehr ausführlich, ja weitschweifend wird über die schlechte finanzielle Situation des Schloßherrn berichtet. Es werden eigentlich belanglose Dinge beschrieben, bevor die LP endet.

Die Geschichte beginnt sehr idyllisch. Doch schnell werden Fragen aufgeworfen. Woher kannten sich die beiden alten Herren? Die Art der Tötung, erst ein Genickschuß, dann noch ein Schuß in den Hinterkopf erinnern an eine Hinrichtung. Weshalb wird der alte Mann hingerichtet? Welche Schuld hat er auf sich geladen? Dann der Satz "Der Tod bin ich. Erschütterer der Welten", der von Robert Oppenheimer, dem Kernphysiker, stammt. Was hat es damit auf sich? Auch die symbolischen Dreiecke auf dem Grab des Getöteten können nicht gedeutet werden.
Auf all diese Fragen wird man wohl erst eine Antwort finden, wenn man das ganze Buch gelesen hat. Ich glaube, daß es lesenswert ist.