Marihuanarausch im Kuriositätenkabinett

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Wie in einer Art Epilog zeigt Bronski zunächst einen Radfahrer der einen Gärtner erschießt. Er beginnt mit einer Umgebungsbeschreibung - ein stimmungsvoller und harmloser Einstieg in die Geschichte. Der Erzähler schickt den Radfahrer durch diese Idylle, offenbar ein klares Ziel vor sich.
Dann bricht diese Idylle ein. Der Radfahrer hat sein Ziel erreicht, baut einen Schalldämpfer auf seine Pistole und schießt auf einen Gärtner, der in Zen-Manier den Sand harkt.
Danach durchsucht der Radfahrer akribisch das Haus seines Opfers.
Es werden lauter Fährten gelegt. So begräbt der Radfahrer sein Opfer unter dem Sand. Auf das Grab zeichnet er mit dem Spaten zwei Dreiecke, von denen der Leser vermuten darf, dass sie sicher etwas bedeuten und die Lösung des Rätsels noch folgen wird.
In diesem Teil findet sich eine gute Mischung aus geschichtsvorantreibendem Inhalt und Gedanken und Reflexionen allgemeiner bzw. philosophischer Natur.
Dann scheint die eigentliche Geschichte loszugehen und springt in die Ich-Perspektive des Gutsverwalters uns Besucherführers des Schlosses Ottenrain, der auf dem Schlossgelände eine kleine Hanfplantage unterhält. In einer Szene begleiten wir den Ich-Erzähler, der durch die Wirkung eines Joints eine übersteigerte Wahrnehmung hat - an der der Leser durch die Art der Beschreibung teilhat - durch die Sammlung des Schlosses. Sein Rausch spielt ihm dann doch einen Streich und er hört Pochen und sieht Geister und Dämonen, die sich inmitten der Exponate versammeln.
Bronski hat mich am Haken und ich würde seinen Roman sehr gern weiterlesen!