Wer war Berthold?

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Der frühere Gutsverwalter von Schloss Ottenrain Richard Eulenmann wird im Garten seines Hauses mit zwei Schüssen regelrecht hingerichtet. Der Killer durchsucht nicht nur Eulenmanns Haus sondern hinterläßt auf seinem Grab ein mysteriöses Zeichen von zwei übernanderliegenden Dreiecken. Sein junger Nachfolger Tino Senoner erbt nicht nur sein Haus sondern auch seine Aufzeichnungen und Musiknoten, die im Laufe der weiteren Geschichte noch eine große Rolle spielen werden.

Im nächsten Teil wird der Leser aus dem Jahr 2006 in die Jahre 1957/58 versetzt, und man lernt den jungen talentierten Leipziger Physiker Berthold Oftenhain kenne, spätestens jetzt weiß man, warum der Killer den vermeintlichen Richard Eulenmann zuvor mit Berthold angesprochen hatte, und die Telefonleitungen sämtlicher Geheimdienste nach dessen Ermordung heisszulaufen und alte Spionageveteranen aufgeschreckt aus der Versenkung auftauchen, um das Rätsel zu lösen, warum ein angeblich bereits vor 40 Jahren verstorbener Wissenschaftler doch noch lebte, und warum er jetzt ermordet wurde. Der Leser begleitet ab jetzt Berthold Ofterhain durch sein Leben zu Zeiten des Kalten Krieges zwischen deren Fronten er gerät da sich sämtlichen westlichen, wie östlichen Geheimdienste sich für seine wissenschaftliche Arbeit an der Weltformel interessieren.

Der Autor wirft den Leser schnörkellos und direkt in die Geschichte hinein. Die Figuren haben Profil und Tiefgang der Schreibstil ist durchaus kurz und prägnant was mir gut gefallen hat. Die Figur des Berthold Ofterhain wird im Laufe der Geschichte sehr sympathisch und tragisch zugleich.
Da das Buch das Leben eines Physikers erzählt, muss man sich bei der Lektüre auf einige Detailerklärungen aus der Physik einstellen, die für Nicht-Physiker schwer zuverstehen sind. Den wer kennt sich schon mit Quarks und Co aus? Ich würde das Buch allerdings nicht als Thriller bezeichnen, Spionagekrimi trifft es meiner Meinung nach um einiges besser, denn der Spannungsbogen eines Thriller liegt doch um einiges höher als bei diesem Buch. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten. Ich habe mich übrigens köstlich über die Agenten amüsiert und ihre Versuche sich gegenseitig ein Bein zustellen. Deshalb gibt es ein Sternchen Abzug denn nicht überall, wo Thriller draufsteht, steckt auch einer drin ;-))