Der Tote am Gletscher

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blodewedd Avatar

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Commissario Grauner kommt aus Südtirol und ist die Art der Menschen dort gewohnt. Er ist ein ruhiger, eher zurückgezogener Typ der schnell einen Draht zu den Bewohnern des Skigebiets aufbauen kann und mit seiner Erfahrung bei so manchen Schwindeleien auch schnell durchblickt. Sein junger Kollege Saltapepe ist ganz das Gegenteil. Er kommt aus Neapel, ihm ist die Bergwelt nicht ganz ohne und mit seiner Art provoziert er eher die Einwohner. Nun müssen die beiden zusammen einen Mord lösen, wobei es sich herausstellt, dass der Fall komplizierter ist, als sie anfangs dachten.
Als Leser kann man sich sehr schnell in die Geschichte einfinden und sich mit den Charakteren gut identifizieren. Ich konnte mir das Team sehr gut als Ermittler in einem TV Krimi vorstellen, wobei ich die Ausarbeitung der beiden zeitweise als etwas zu stereotyp empfand. Der Roman wird mit Details über die Kontraste die in Südtirol herrschen geschmückt was dem Leser mehr Einsicht in das Leben dort ermöglicht. So werden auch bei den Essgewohnheiten die Unterschiede zwischen dem Südtiroler Ermittler und seinem italienischen Kollege unterstrichen. Was mir besonders gefiel, ist die Aufteilung der Kapitel in Tage. Das hebt die verstreichende Zeit bei der Lösung des Falles hervor und steigert die Spannung. Des Weiteren ist die Wahl des Themas interessant: der Fundort der berühmten Ötzi Leiche als Schauplatz eines erneuten Verbrechens. Während die Spannung stetig gesteigert wird, werden dem Leser immer neue Pfade geboten. Der Krimi nimmt am Ende noch eine unerwartete Wendung.
Insgesamt finde ich den Roman gelungen. Es ist eine leichte Lektüre die man gemütlich im Urlaub lesen kann. Ich würde einen weiteren Fall der beiden auf jeden Fall lesen und habe nun auch Lust nach Südtirol zu reisen.