Der Tote am Gletscher

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kladde Avatar

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Ein Südtirol-Krimi, der den Leser in diese urige Landschaft entführt und die Eigenarten der Bergbewohner sehr gut beschreibt. Besonders auch die großen Differenzen in der Mentalität zu den Süditalienern. Commissario Gauner, ein echter Südtiroler und Saltapepe, sein Kollege aus Neapel könnten kaum unterschiedlicher sein und lösen gemeinsam (ab und zu auch getrennt) den Mord an einem Einsiedler, der viele Parallelen zu Ötzi, dem Steinzeit-Toten im Gletscher aufweist.
Dann geht es auch um Toni, den Raupenfahrer und Pistenarbeiter, der am liebsten nachts unterwegs ist, wenn alles schläft und nur er noch wach bleibt.
Im Tal sagen die Bewohner: 'Nachts auf dem Gletscher, da gehört der Mensch nicht hin. Da sind nur die Geister der Toten und der Sturm und der Schnee'.
Aber gerade dann ist für den Toni die Zeit, bei der er sich da oben wohlfühlt, in einer Hütte auf dem Gletscher mit Kräutertee, Schüttelbrot und Kaminwurzen; den Blick nach draußen in die schwarze Nacht gerichtet. Als ehemaliger und gefeierter Weltcupfahrer, genießt er die Abgeschiedenheit beim Prasseln und Rauschen des Sturms. Dann sieht er ein Glitzern oder Licht draußen und verlässt die Hütte um nachzuschauen, was da ist. Später im Tal ruft er um Hilfe und hat diesen Blick des Grauens in den Augen.
Nun geht es also nur wenige Tage vor Weihnachten um die Aufklärung eines Mordes auf dem Gletscher und die Commissare erleben allerhand Wirrungen, denn die Spur führt doch tatsächlich weit zurück bis zum Ötzi-Fund vor 25 Jahren. Der Bürgermeister ist nicht hilfreich und sorgt sich nur um den Tourismus und der Museumsdirektor von Bozen, ein hochgradiger Ötzi-Fan sorgt auch für einige Überraschung.
Die Landkarten am Anfang und Ende des Buches sind sehr hilfreich und auch das Cover passt genau zu der Geschichte. Insgesamt ein spannender, sehr unterhaltsamer Krimi mit einer schönen Portion Humor.