Ein Toter, ein Pfeil und Ötzi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
evelynm Avatar

Von

„Nachts auf dem Gletscher, da ist man nicht.“ So beginnt der Krimi um einen Südtiroler Commissario und dessen Kollege, einen Isspetore aus Neapel. Unterschiedlicher könnten zwei Ermittler kaum sein: der eine liebt die Berge und kennt die Eigenheiten der Südtiroler, ist er doch selber einer – für den anderen gibt es nur Meer, Frühling und Sommer und der Südtiroler Dialekt ist ihm fremd. Zusammen müssen sie mitten im tiefsten Winter, kurz vor Weihnachten nicht nur einen Mörder finden, sondern stoßen dabei auch noch auf eine überraschende Geschichte rund um Ötzi. Aus einem alleinherrschenden, despotischen Bürgermeister, einem toten Einsiedler, einem arroganten Museumsdirektor, einem bankrotten Liftanlagen-Unternehmer, einem unfähigen Staatsanwalt, einem besten Freund, einer Exfrau, dem Skipisten-Toni und nicht zu vergessen Michael Schroeder (den niemand kennt) und nicht zuletzt Ötzi spinnt Lenz Koppelstätter auf sehr unterhaltsame Art seine Geschichte, die mir immer wieder auch ein Schmunzeln aufgrund der Eigenheiten der Charaktere entlockte.
Gut, es ist jetzt nicht unbedingt der spannendste Krimi, aber er hat Charme. Das Cover und der Titel verraten sogleich, um was es in dem Buch geht. Ich finde vor allem die beiden Ermittler recht sympathisch. Wäre schön, noch mehr über die beiden zu lesen.
Wer das Vinschgau/Schnalstal kennt – wie ich, aus Kinder- und Jugendtagen – der bekommt vielleicht Fernweh nach den Südtiroler Bergen und deren eigensinnigen Einwohnern.