Viel Lokalkolorit...

...und dazu ein spannender, raffinierter Fall - dieser Krimi hat mir wirklich gut gefallen. Ich bin ein begeisterter Krimi- Leser und empfand diesen etwas anderen Krimi als angenehme Abwechslung zu den typischen Bestsellern um Serienmörder. Auch wenn die zwei Polizisten etwas gewöhnungsbedürftig sind - der etwas kauzige Commissario Grauner und sein junger Kollege - der Ispettore aus Neapel - sympathisch waren sie. Und schließlich mussten auch die beiden sich erst noch aneinander gewöhnen....
Zuweilen hatte ich Schwierigkeiten den Südtiroler Dialekt zu verstehen, aber das hat das Lesevergnügen nicht beeinträchtigt.
Interessant war, dass die Personenbeschreibung nicht sehr explizit war, man konnte als Leser seiner Fantasie freien Raum lassen und sich die Charaktere allein durch ihr Verhalten und ihre Vorlieben vorstellen. So wurde beispielsweise Eva Sattler,die Frau des Ermordeten, als Frau mit faszinierender Ausstrahlung beschrieben, ohne dass es irgendwelche Hinweise auf ihr Alter, ihre Größe etc. gab - und dennoch entstand vor meinen Augen das Bild einer charismatischen Frau.
Auch die Einbettung des Krimi-Falles in den tatsächlich stattgefundenen Ötzi-Fund fand ich sehr gelungen. Das Ende bot noch eine kleine Überraschung, hätte ich so nicht erwartet.
Von Lenz Koppelstätter würde ich gern noch weitere Bücher lesen!