Vorweihnachtsmord

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Wenige Tage vor Weihnachten wird Peppi Sattler, der als Sonderling galt, ermordet auf einem zum Schnalstal in Südtirol gehörenden Gletscher gefunden. Bald stellt sich heraus, dass der Pfeil, der ihm in den Hals gerammt wurde, bereits 5000 Jahre alt ist und keinem Geringeren als Ötzi selbst gehörte.
Zu Beginn der Ermittlungen finden Comissario Grauner und Inspettore Saltapepe schnell einen Hauptverdächtigen: Sattlers ehemaliger Arbeitgeber Huber, welcher dem Ermordeten noch Geld schuldete. Es stellt sich aber heraus, dass die Auflösung des Mordes nicht so unverworren ist, wie die Ermittler es gerne hätten.
Als man klären will, wie Ötzi's Pfeil als Tatwaffe genutzt werden konnte, macht sich der Direktor des Archälogiemuseums ebenfalls verdächtig und es steht bald fest, dass er keine weiße Weste hat. Schließlich wird er sogar zur Gefahr für Grauner. Einige der Dorfbewohner haben aber möglicherweise auch etwas mit Peppis Tod zu tun: Der Bürgermeister hatte ein Hassverhältnis mit dem Opfer und drohte ihm sogar mit dem Tod. Toni, welcher den Toten fand, scheint auch mehr zu wissen, als er zugibt. Und dann sind da noch Ander Bärenthaler, Peppis bester Freund, und Bauer Vieider, der überall mitmischt...Als ein Schließfach von Peppi geöffnet wird, in dem sich 500.000 Euro befinden gerät auch seine Frau Eva in Verdacht...
Am Ende stellen die Kommissare fest, dass es nicht nur ein Fall ist, den sie lösen müssen. Der Mord bringt eine ganze menge Kriminalität ans Licht!

Da ich die Gegend kenne, empfand ich nicht nur die Landschaftsbeschreibungen sehr gelungen, sondern auch die Darstellung der Eigenheiten der Südtiroler als passend und amüsant. Das ist dem Autor wirklich gut gelungen! Zudem empfand ich den Schreibstil als angenehm und spannend.
Die Auflösung des Falls in ihrer ganzen Verworrenheit und die Geschichte die dahinter steht, gefiel mir sehr gut. Allerdings waren die Berührungspunkte mit der Geschichte Ötzi's meiner Meinung nach etwas gewagt. Wenn man die Realität in einen Roman einbezieht, sollte man sich auch an diese halten...

Alles in allem kann ich den Roman dennoch weiter empfehlen. Vor allem die schriftstellerische Qualität der Kreation der verschiedenen Charaktere der Dorfbewohner hat mich überzeugt!