Ein charmantes Ermittlerduo im viktorianischen London

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nardidyana Avatar

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„Der Tote in der Crown Row“ ist der gelungene Auftakt einer historischen Krimireihe von Michelle Salter, die mit viel Atmosphäre und Liebe zum Detail ins viktorianische England entführt. Das wunderschön gestaltete Cover mit düsteren Farben und der stilisierten Straßenlaterne weckt sofort das Interesse an einer spannenden Geschichte aus längst vergangener Zeit.
Besonders gut gelungen ist die Umsetzung des historischen Settings. Die Autorin versteht es, die gesellschaftlichen Gegebenheiten, die Rolle der Frau und die Arbeitsbedingungen im frühen 20. Jahrhundert glaubhaft und spannend darzustellen. Die Geschichte beginnt mit einem geheimnisvollen Leichenfund, der die junge Journalistin Iris Woodmore auf den Plan ruft. Sie ist eine interessante, mutige und kluge Hauptfigur, die sich nicht scheut, unbequeme Fragen zu stellen und selbst Nachforschungen anzustellen.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen – mit der richtigen Mischung aus Spannung und britischem Charme. Besonders hervorzuheben ist die lebendige Darstellung der Figuren. Iris ist eine Protagonistin, mit der man gerne mitfiebert, und auch die Nebenfiguren wirken authentisch und vielschichtig.
Für mich war das Buch interessant, weil ich gerne Krimis lese, die neben einem spannenden Fall auch gesellschaftliche Themen behandeln. Die Verknüpfung von Krimi und Frauenrechten macht diesen Roman besonders lesenswert.
Ich empfehle das Buch allen, die historische Krimis mit Tiefgang und einer Prise Feminismus lieben. Ein wunderbarer Einstieg in eine neue Reihe – ich freue mich schon auf die Fortsetzung!