Ruhiger Justizkrimi

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conny bee Avatar

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Das Cover ist schlicht und strahlt eine ruhige Atmosphäre aus, genau wie der ganze Roman. Er entführt uns nach London zu Beginn des 20.Jahrhunderts in den Temple-Bezirk.

Im Inner Temple ist ein Mord geschehen und das erschüttert den ganzen Bezirk. Er ist in sich abgeschlossen, deshalb will zunächst niemand, dass die Polizei ermittelt. Die Aufgabe fällt deshalb dem Barrister Gabriel Ward zu, dem dennoch ein Constable an die Seite gestellt wird.

Gabriel ist ein eigentümlicher, aber genialer Hauptprotagonist. Die Autorin gibt uns einen Einblick in die damalige Rechtssprechung, Gesellschaft sowie den Beginn forensischer Polizeiarbeit, wie Nutzung von Fingerabdrücken. Gabriel hat so einige Mühen dem Motiv auf die Spur zu kommen, denn die Bewohner des Temple-Bezirk haben alle ihre eigenen Geheimnisse. Dennoch geht er mit viel Geschick vor und seine Überlegungen werden sehr gut erklärt. Auch der junge Constable trägt bei Unterhaltungen dazu bei, dass alles etwas aufgelockert wird.

Insgesamt gehen die Ermittlungen eher langsam und ruhig voran, es sind nicht viele Spannungen oder Wendungen vorhanden. Nebenbei gibt es einen Einblick in Gabriels Arbeit als Anwalt, bei der er auch einem Geheimnis auf der Spur ist. Das alles führt dazu, dass die Seiten beim Lesen nur so verfliegen und ich war wirklich vom Vorgehen gefesselt. Es baut alles logisch aufeinander auf, sodass das Ende ebenfalls überzeugen kann.

Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung für Krimifans und Leser, die in ein atmosphärisches London 1901 abtauchen möchten.