Spannung im viktorianischen London

Wie das schön gestaltete Cover bereits zeigt, zeichnet dieser Kriminalroman ein Bild vom historischen London zu Beginn des 20.Jahrhunderts - hier speziell vom Temple-Bezirk, dem Zentrum der englischen Rechtswelt. (Eine große Hilfe zur Orientierung ist auch der Lageplan vorne im Buch.) In diesem Bezirk gelten eigene Regeln, - beispielsweise hat dort die Polizei keine Befugnisse - daher kann der Anwalt Gabriel Ward im vorliegenden Mordfall am obersten Richter von England die Funktion eines Ermittlers einnehmen. Diese Rolle füllt ihn komplett aus und er untersucht den Fall mit der ihm eigenen Akribie. Dabei deckt er so manches dunkle Geheimnis auf, das er in dem bisher so friedlichen Bezirk nicht vermutet hätte. Unterstützung erhält er hierbei von dem jungen Constable Wright, der auch an neuen Ermittlungsmethoden großes Interesse hat. Zeitgleich ist der Anwalt Gabriel Ward als Ermittler und Verteidiger in einen dubiosen Rechtsstreit verwickelt, der ihm Einiges abverlangt.
Die Gepflogenheiten und Eigenarten des Temple-Bezirks werden auf eine teils amüsante und teils skurrile Weise geschildert. Die Leser tauchen tief in die Geschehnisse ein und fühlen sich mitgenommen in eine einzigartige, besondere Umgebung von historischen Gebäuden, verwinkelten Gassen und speziellen Persönlichkeiten.
Fazit: Dieser Kriminalroman ist ein besonderes Leseerlebnis für alle, die historische Kriminalromane und skurrile Charaktere lieben. Sehr zu empfehlen!