Ungewöhnlich, aber gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bookfox Avatar

Von

"Der Tote in der Crown Row" ist ein klassischer Ermittlungsroman ohne modernen Schnickschnack. Das ist auch mal wieder schön zu lesen. Auch gut fand ich, dass der Ermittler Gabriel Ward eigentlich gar nicht "vom Fach" ist, sondern einfach bestimmt wird und sich dann darauf einlassen muss.
Das ganze politische Geschehen im "Temple" in London war mir bisher unbekannt, ist aber sehr faszinierend. Dennoch muss man sich erst mal viel "hineindenken", auch wenn versucht wird, das alles zu erklären. Ich weiß nicht, ob das den Londonern evtl einfacher fällt, nachzuvollziehen.
Die Charaktere sind vielschichtig und der Fall verbindet sich mit einem zunächst trivial wirkenden Urheberrechtsstreit, den Ward nebenher noch betreuen muss. Dieser ist auch namensgebend für den Originaltitel "A Case of Mice and Murder", der mir persönlich viel besser gefällt, da es neugieriger auf den Inhalt macht, als das eher langweilige "Der Tote in der Crown Row".
Der Untertitel lässt vermuten, dass Gabriel Ward wohl noch öfter als Ermittler tätig sein wird und eine Reihe angedacht ist. Vermutlich würde ich Band 2 aus Interesse lesen, vor allem, weil mir dann die Charaktere und deren Eigenschaften schon geläufiger sind.
Dennoch war es für mich kein Pageturner und ich habe das Buch oft weggelegt, weil ich nicht super interessiert war. Zum Nebenbeilesen und für Krimi-Vielleser ist es aber sicherlich geeignet.