Historischer Krimi mit Wiener Schmäh

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leseskorpion Avatar

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Die ersten Bände dieser Reihe habe ich nicht gelesen, so musste ich mich an Leo, Augustin und Julia erst herantasten. Polizist Leo und Tatortfotografin Julia, die auch privat verbandelt sind, werden auf einen außergewöhnlichen Fall angesetzt. In der Krypta des Stephansdoms liegt ein Toter mit gräßlich verzerrtem Gesicht. Bei ihren Ermittlungen steht ihnen Augustin, der Totengräber, zur Seite - denn wer versteht mehr vom Tod als ein Totengräber?

Der Schreibstil ist flüssig und sehr detailliert, zu viele Details und Wiederholungen lassen an manchen Stellen ein bisschen Langeweile aufkommen. Es wimmelt nur so von skurrilen Gestalten, die sehr bildhaft beschrieben werden, was die entstandene Langeweile wieder vertreibt. Trotzdem bin ich mit der Geschichte, die durchaus einiges an Spannung zu bieten hat, nicht so recht warm geworden. Die Figuren blieben mir fremd, ihre Handlungen waren für mich teilweise nicht nachvollziehbar. Die Handlung driftet teilweise fast zum Gruselroman ab, das ist so gar nicht mein Genre.
Gefallen hat mir das reichlich vertretene Wiener Lokalkolorit, Dialekt und Ausdrucksweise der Wiener sind immer originell und gemütlich. Durch die detaillierte Beschreibungen der Wege und Liegenschaften konnte ich viel über die Stadt lernen, was mich immer wieder zum Weiterlesen motiviert hat.

Insgesamt war das Buch durchaus lesbar, aber ein Fan der Reihe werde ich nicht.