Historischer Wienkrimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
froschman Avatar

Von

Leopold von Herzfeldt, leitender Inspektor im Wiener Sicherheitsbüro, wird zu einem Leichenfund in die Krypta des Wiener Stephansdoms beordert. Mit dabei ist Julia Wolf, Tatortfotografin und Freundin von Leopold. In der Krypta liegt zwischen Totenschädeln und sonstigen menschlichen Knochen ein Mann, das Gesicht vor Angst zu einer Fratze verzerrt. Es stellt sich heraus, dass es sich beim Toten um Dr. Theodor Lichtenstein handelt, der als Gelehrter der Naturwissenschaften gegen jede Art von Spiritismus kämpft und dabei schon etliche Schwindler aufgedeckt hat. Gleichzeitig wird Augustin Rothmayer, Totengräber am Wiener Zentralfriedhof, durch seine Adoptivtochter Anna darauf aufmerksam gemacht, dass aus dem Waisenhaus im 5. Bezirk immer wieder Buben verschwinden. Diese beiden Fälle scheinen irgendwie zusammengehören. Geht ein Geist herum in Wien?
Wie schon in den beiden Totengräber-Vorgängerromanen hat Pötzsch einen sehr komplexen Krimi geschrieben, der viele zeitgeschichtliche Ereignisse eingearbeitet hat. So hat Arthur Conan Doyle, der Schriftsteller und Erfinder der Kunstfigur Sherlock Holmes, einen großen Anteil an der Ausforschung des Täters. Viel Lokalkolorit aus Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist dabei, z.B. das Schloss auf dem Reiserberg, dem späteren Cobenzl, die bereits damals existierenden Lokale Cafe Central, bzw. Cafe Sluka. Für mich wichtig ist der Stadtplan des damaligen Wien, da ich immer wieder die Örtlichkeiten verfolge. Alles in allem ein gut gelungener und empfehlenswerter Krimi.