Spannender Ausflug in die Vergangenheit

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langeweile Avatar

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Bei einer Touristenführung in der Krypta des Stephansdoms wird zwischen alten Knochen eine männliche Leiche entdeckt. Der Tote ist der bekannte Arzt Dr. Lichtenstein.
Inspektor Leopold von Herzfeldt wollte eigentlich seine Freundin Julia in die Oper ausführen,doch der Job geht vor und so stürzt er sich in die Ermittlungen. Unterstützt wird er dabei von Julia, die als Tatortfotografin für die Polizei tätig ist und dem Totengräber Augustin Rothmayer. Die ersten Spuren führen zu einer Gruppe, welche sich mit Spiritismus und Geisterbeschwörungen beschäftigt.Kurz darauf wird bekannt, dass aus einem Waisenhaus immer wieder unter ungeklärten Umständen Kinder verschwinden, die nie wieder auftauchen. Nun ist der Inspektor mit zwei spektakulären Fällen beschäftigt,was ihn außerordentlich viel Zeit kostet.Zu allem Überfluss hat auch gerade jetzt noch seine Mutter ihren Besuch angekündigt, welche die Arbeit ihres Sohnes näher kennen lernen möchte und außerdem neugierig auf seine neue Freundin ist.

Meine Meinung:

Auf geschickte und spannende Weise entführt der Autor in die Stadt Wien der Vergangenheit.Dabei widmet er nicht nur den Protagonisten, sondern auch den verschiedensten Nebenfiguren viel Aufmerksamkeit. Man erfährt neben der kriminalistischen Ermittlung, einiges über die Technik der damaligen Fotografie, sowie über die Bräuche des Spiritismus,kurze Ausflüge in die Welt der Oper sind auch inklusive. Wie immer sind alle Vorgänge gut recherchiert, was das Lesen wirklich zum Vergnügen macht.
Genau wie der Ermittler sind auch die Leser/Leserinnen, lange Zeit im Unklaren,werden am Schluss aber mit einer lückenlosen Aufklärung belohnt.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass man beim Lesen Vergleiche mit der heutigen Zeit und ihren Möglichkeiten, sowohl was die kriminalistische Ermittlungsarbeit, als auch die Fotografie im Zeitalter von Smartphone und Co. betrifft, herstellt.
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war der immer wieder einfließende Humor und kleine Sequenzen von Wiener Schmäh.
Ich habe den Ausflug in die Vergangenheit sehr genossen und vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.