Atmosphärisch, aber ein wenig überladen
Oliver Pötzschs „Der Totengräber und die Pratermorde“ entführt die Leser in das Wien des Jahres 1896 und beeindruckt mit einer dichten, düsteren Atmosphäre. Die Leseprobe überzeugt durch lebendige Beschreibungen des Praters bei Nacht, die Spannung und Unbehagen gleichermaßen erzeugen. Besonders die Flucht der Squaw ist eindringlich geschildert und zieht den Leser sofort in die Handlung. Allerdings wirken einige Passagen – wie die detaillierte Beschreibung der Umgebung und der Figuren – überladen, was den Lesefluss hemmen könnte. Ich erwarte einen spannenden historischen Krimi, hoffe jedoch auf eine straffere Erzählweise, um die Handlung im Fokus zu halten.