Das Böse ist überall
sogar im Wiener Prater, in dem es doch eigentlich um Belustigung geht. Doch der Prater ist eine Welt für sich, zu der Außenstehende nur schwer Zugang finden. Und so interessiert sich die Wiener Polizei auch anfangs nicht für 4 verschwunde junge Frauen, bis Leopold von Herzfeld auf ihr Verschwinden aufmerksam gemacht wird. Auch ohne die vorherigen Bände der Reihe zu kennen, ist man als Leser gleich im Geschehen und bei den handelnden Personen. Diese sind menschlich sehr nahbar und handeln so, wie man sich als Leser es in der Zeit vorstellt, in der die Geschichte spielt. Sehr gut bringt der Autor die Verhältnisse in Wien um die Jahrhundertwende dem Leser nahe und auch die kleine Welt des Praters und die Sorgen und Nöte der Schausteller dort werden atmosphärisch dargestellt. Die Aufklärung der Todesfälle und deren Zusammenhang untereinander sind für mich nachvollziehbar und auch der Abschluss des Buches ist gut gewählt. Besonders gut haben mir auch die kleinen Nebenstränge gefallen z.B. Anna, die gerade das erste Mal verliebt ist, was ihr Stiefvater garnicht gern sieht. Für mich eine klare Empfehlung für Alle, die gern historische Krimis lesen und ins Wien an der Schwelle zum neuen Jahrhundert eintauchen wollen.