"Die getötete Jungfrau"

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Bei dem Zaubertrick "Die zersägte Jungfrau" stirbt die junge Frau tatsächlich und plötzlich bekommt es Inspektor Leopold von Herzfeldt mit seinem neusten Fall zu tun. Gemeinsam mit seiner Exfreundin Julia Wolf, die mittlerweile von der Polizei zur Reporterin gewechselt ist, versucht der den Mörder zu finden. Dabei scheint es sich um eine Mordserie zu handeln, denn um den Prater gibt es auf einmal noch mehrere Morde an jungen Frauen. Gemeinsam ist denen alle, dass sie eher am Rand der Gesellschaft stehen und kaum von jemanden vermisst wird. Als die beiden nicht wirklich weiterkommen, muss Leopold auf die Hilfe seines alten Freundes Augustin Rothmayer zurückgreifen. Doch der hat eigentlich gar keine Zeit für die Ermittlungen, denn neben seinen Totengräberjob arbeitet er intensiv an Experimenten für sein neustes Buch und muss sich um seine pubertierende Ziehtochter Anne kümmern. Allerdings können sie nur gemeinsam den Mörder auf die Spur kommen und hoffentlich weitere Morde verhindern.

Oliver Pötzsch entführt seine Leser "Der Totengräber und die Pratermorde" bereits zum 4. Mal in das düstere und teilweise grausame Wien kurz vor der Jahrhundertwende zum 20 Jh. Ich kannte die Vorgängerbücher noch nicht, aber die für einen Krimi eher ungewöhnliche Kulisse (Wien um 1900) und der Klappentext haben mich neugierig gemacht und insgesamt bin ich dann auch nicht enttäuscht wurden. Zwar kann ich nichts zu der Entwicklung der Hauptpersonen sagen, aber die detailreiche Schilderung der damaligen Zeit und Ereignisse gaben mir das Gefühl ca. 130 Jahre zurückversetzt zu sein. Der Autor baut auch sehr geschickt besondere Ereignisse der damaligen Zeit in seine Geschichte mit ein.

Insgesamt kann ich für diesen eher "untypischen" Krimi eine klare Leseempfehlung geben, besonders wenn man nicht immer nur Krimis nach Schema F lesen will.