unerklärliche Morde im Prater des historischen Wiens
4,5 Sterne
Wien, 1896: Beim Zaubertrick "Die zersägte Jungfrau" stirbt die Assistentin im Ronacher Theater und auch im Wiener Wurstelprater wird eine junge Angestellte tot aufgefunden.
Bei den Recherchen stellt sich heraus, dass seit März, als der Prater geöffnet hat, noch weitere drei junge Frauen verschwunden sind. Hängen die Fälle zusammen?
Dies ist der 4. Band der Reihe um Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt. Der Fall ist in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Es ist toll, wieder ins historische Wien zu reisen und die alten Bekannten zu treffen: den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer, sein Mündel, die junge Waise Anna, die clevere ehemalige Polizeifotografin Julia Wolf, die nun für eine große Zeitung arbeitet, und ihre gehörlose Tochter Sisi, und natürlich Inspektor Leopold von Herzfeldt, der "Piefke".
In diesem Buch waren eigentlich Julia und Anna für mich die Hauptfiguren, denn sie haben mit viel Mut, Gewieftheit und auch Sturheit auf eigene Faust ermittelt, sind sympathisch und empathisch, und versuchen anderen zu helfen - ich mag beide einfach sehr gerne!
Und mit Julia fiebert man besonders mit, denn sie gerät in Gefahr, als sie eine Anstellung im Prater annimmt und dort herumschnüffelt.
Natürlich habe ich auch den kauzigen Totengräber ins Herz geschlossen, auch wenn er manchmal wirklich sehr muffelig ist, besonders Anna gegenüber. Denn nun wird er auch mit der Pubertät und erster Verliebtheit konfrontiert.
Der Fall selbst ist komplex und man rätselt mit Leopold mit, warum die toten Frauen verkleidet waren, und ob bzw. wie das mit der verunfallten Assistentin zusammenhängt. Allerdings war mir ziemlich schnell klar, wer der Täter bzw. der Drahtzieher war, was dem weiteren Lesevergnügen jedoch keinerlei Abbruch tat.
Ich fand besonders spannend und interessant, so viel über das Leben in Wien aus vergangenen Zeiten zu lesen - und besonders die Unterschiede zur Gegenwart.
Das Fußballspiel war noch recht neu, und auch die bewegten Bilder des Kinematographen, die die Menschen in Scharen angelockt haben. Unvorstellbar, dass bei der ersten Vorführung der Brüder Lumière die Menschen schreiend aus dem Saal geflohen sind. Spannend und interessant waren auch die technischen Details dazu verpackt.
Ich fand das Leben im Prater ziemlich düster; aber auch aktuell ist es für mich eine unverständliche eigene Welt, auch wenn man als Gast gute Unterhaltung dort findet!
Das Riesenrad wurde 1896, als die Geschichte spielt, erst gebaut, den Calafati gibt es in dieser Art nicht mehr (ich kann aber gut nachvollziehen, dass alle Kinder davor Angst hatten) und natürlich waren auch die Unterhaltungsbetriebe ganz anders als heutzutage. Besonders das "Venedig in Wien" hätte ich gerne gesehen!
Lustig fand ich, dass Augustin Rothmayer den Bewegtfilm als nicht zukunftsträchtig sah ;)
Am Ende gibt es wieder ein - für nicht-österreichische Leser - hilfreiches Glossar; das letzte vorgestellte Wort ist ein Highlight (es kommt übrigens insgesamt 5x in der Geschichte vor ;)
Fazit:
Im 4. Teil der Reihe begeben wir uns mit Inspektor Leopold von Herzfeldt und dem Totengräber Augustin Rothmayer in die Welt des Praters - der schon damals eine eigene Welt war. Ich fand es diesmal ziemlich düster.
Wien, 1896: Beim Zaubertrick "Die zersägte Jungfrau" stirbt die Assistentin im Ronacher Theater und auch im Wiener Wurstelprater wird eine junge Angestellte tot aufgefunden.
Bei den Recherchen stellt sich heraus, dass seit März, als der Prater geöffnet hat, noch weitere drei junge Frauen verschwunden sind. Hängen die Fälle zusammen?
Dies ist der 4. Band der Reihe um Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt. Der Fall ist in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Es ist toll, wieder ins historische Wien zu reisen und die alten Bekannten zu treffen: den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer, sein Mündel, die junge Waise Anna, die clevere ehemalige Polizeifotografin Julia Wolf, die nun für eine große Zeitung arbeitet, und ihre gehörlose Tochter Sisi, und natürlich Inspektor Leopold von Herzfeldt, der "Piefke".
In diesem Buch waren eigentlich Julia und Anna für mich die Hauptfiguren, denn sie haben mit viel Mut, Gewieftheit und auch Sturheit auf eigene Faust ermittelt, sind sympathisch und empathisch, und versuchen anderen zu helfen - ich mag beide einfach sehr gerne!
Und mit Julia fiebert man besonders mit, denn sie gerät in Gefahr, als sie eine Anstellung im Prater annimmt und dort herumschnüffelt.
Natürlich habe ich auch den kauzigen Totengräber ins Herz geschlossen, auch wenn er manchmal wirklich sehr muffelig ist, besonders Anna gegenüber. Denn nun wird er auch mit der Pubertät und erster Verliebtheit konfrontiert.
Der Fall selbst ist komplex und man rätselt mit Leopold mit, warum die toten Frauen verkleidet waren, und ob bzw. wie das mit der verunfallten Assistentin zusammenhängt. Allerdings war mir ziemlich schnell klar, wer der Täter bzw. der Drahtzieher war, was dem weiteren Lesevergnügen jedoch keinerlei Abbruch tat.
Ich fand besonders spannend und interessant, so viel über das Leben in Wien aus vergangenen Zeiten zu lesen - und besonders die Unterschiede zur Gegenwart.
Das Fußballspiel war noch recht neu, und auch die bewegten Bilder des Kinematographen, die die Menschen in Scharen angelockt haben. Unvorstellbar, dass bei der ersten Vorführung der Brüder Lumière die Menschen schreiend aus dem Saal geflohen sind. Spannend und interessant waren auch die technischen Details dazu verpackt.
Ich fand das Leben im Prater ziemlich düster; aber auch aktuell ist es für mich eine unverständliche eigene Welt, auch wenn man als Gast gute Unterhaltung dort findet!
Das Riesenrad wurde 1896, als die Geschichte spielt, erst gebaut, den Calafati gibt es in dieser Art nicht mehr (ich kann aber gut nachvollziehen, dass alle Kinder davor Angst hatten) und natürlich waren auch die Unterhaltungsbetriebe ganz anders als heutzutage. Besonders das "Venedig in Wien" hätte ich gerne gesehen!
Lustig fand ich, dass Augustin Rothmayer den Bewegtfilm als nicht zukunftsträchtig sah ;)
Am Ende gibt es wieder ein - für nicht-österreichische Leser - hilfreiches Glossar; das letzte vorgestellte Wort ist ein Highlight (es kommt übrigens insgesamt 5x in der Geschichte vor ;)
Fazit:
Im 4. Teil der Reihe begeben wir uns mit Inspektor Leopold von Herzfeldt und dem Totengräber Augustin Rothmayer in die Welt des Praters - der schon damals eine eigene Welt war. Ich fand es diesmal ziemlich düster.