Zeitreise ins Wien der Jahrhundertwende

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"Der Totengräber und die Pratermorde" ist der erste historische Krimi des Autors, den ich lese, auch wenn dieser nicht der erste Teil der Totengräber-Reihe ist. Dennoch hatte ich keinerlei Probleme in die Handlung des aktuellen Falls hineinzufinden. Lediglich, was die Vorgeschichte der Hauptpersonen angeht, wäre es sicher nicht schlecht gewesen, schon Wissen aus dem vorangegangenen Bänden zu haben.

Die Handlung findet in Wien im Jahr 1896 statt. Im Umfeld des Praters stirbt beim Zaubertrick »Die zersägte Jungfrau« die besagte Frau. Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt in dem Fall genauso wie die Reporterin Julia Wolf, von der er aktuell getrennt ist, obwohl sie beide noch Gefühle füreinander hegen. Es kommt dann zu weiteren Tötungsdelikten rund um den Prater mit weiblichen Leichen, die stets ungewöhnlich bekleidet sind. Leo sucht Unterstützung bei seinem Freund Augustin Rothmayer, dem Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs, der mit Leidenschaft Dinge erforscht, die mit Leichen in Zusammenhang stehen.

Ich fand diesen Ausflug ins Wien und insbesondere in das Umfeld des bekannten Wiener Praters vor gut 100 Jahren sehr unterhaltsam. Es gab, insbesondere beim Hörbuch, eine ordentliche Portion Wiener Schmäh und auch ansonsten viel Lokalkolorit, sodass man sich gut in diese Zeit und an die jeweiligen Orte versetzen konnte. Die Protagonist:innen waren mir dabei sehr sympathisch, besonders Julia und Leopold, die wirklich ein schönes Paar abgeben, das sich gegenseitig gut ergänzt. Was den Sprecher des Hörbuchs angeht, wurde dieser passend zur Atmosphäre gewählt und man kann ihm auch gut folgen.