Eine Polizistin und ein ungewöhnliches Ermittlertrio

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kyra112 Avatar

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Eine Ermittlerin im Visier der eigenen Kollegen und mittendrin ein Mädchen aus ihrer Jugend, die aufgrund eines Podcastinterviews in gewisser Weise wieder in ihr Leben tritt.
Als sie einen anonymen Anruf erhält, macht sie sich auf die Spur des Anrufers, ohne zu ahnen, dass der Anrufer mit Unterstützung seines Angestellten und seiner Mieterin, das gleiche Ziel hat.

Linus Geschkes „Der Trailer“ ist der Beginn seiner neuen Trilogie „Donkerbloem“.
Das Buch wird gelesen von Richard Berenberg, der es versteht, die verschiedenen Charakter unterschiedlich zu betonen und es dabei nicht am Hörerlebnis mangeln lässt. Ich finde es immer sehr beeindruckend, wie Sprecher es schaffen und ihm ist das hier auch wieder gelungen, den Personen ihre Eigenheiten über verschiedene Stimmfärbungen zu geben und dies über die Dauer des Buches durchzuhalten!
Man trifft auch hier, wie in vielen Thrillern und Krimis, in deren Fokus ein Polizeimitarbeiter steht, wieder eine Kommissarin mit schwierigem Charakter. Frieda Stahnke ist Ermittlerin bei der Hamburger Polizei. Auffällig ist ihre Hartnäckigkeit, die schon fast eine Art Verbissenheit darstellt. Sie hat, wie schon beschrieben, einen gewöhnungsbedürftigen Charakter, unnahbar, hin und wieder auf der Suche nach einem Abenteuer mit einem Mann und schwer zugänglich. Allerdings ist sie äußerst clever und in gewissem Maße pragmatisch eingestellt. So gefällt mir die Charakterkombination und damit auch die Verbindung zum vermeintlich kriminellen Wout gut. Der Schlagabtausch zwischen den Beiden findet in gewisser Weise auf Augenhöhe statt, da Wout bei ihr kein Blatt vor den Mund nimmt. Dabei hat der Spott, mit dem er ihr so manches Mal begegnet die Geschichte auch etwas aufgelockert.
Auch das Ermittlertrio, das aus Wout, Taifun und Katinka besteht, lockert die Geschichte auf, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Vielmehr hat es mich überrascht, mit welchen Mitteln und welcher Logikkombination die drei arbeiteten und sich ergänzten. Speziell Katinka hat einen großen Einfluss auf das Spannungsgeflecht der Geschichte.

Der Thriller spielt auf verschiedenen Zeitebenen, was mich manchmal etwas aus dem Fluss gebracht hat, aber mit der Zeit nachvollziehbarer wurde.
Der Spannungsbogen zieht sich durch den gesamten Verlauf der Story und das Ende kam für mich wirklich mehr als unerwartet - Eben so, wie man es sich wünscht!

Fazit: Ein Thriller, der Spannung von der ersten bis zur letzten Seite verspricht, in deren Mittelpunkt eine charakterlich schwierige Kommissarin und ein ungewöhnliches Ermittlertrio stehen. Eine Empfehlung für all jene, die es mögen, wenn sich die Geschichte erst auf der letzten Seite auflöst!