Die beste Leseprobe des Jahres!

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Auf die Aussage, dass die vorliegende Leseprobe von "Der Trakt" von Arno Strobel die beste im noch frühen Jahr 2010 ist, treffe ich aus gutem Grund: Es ist höchst beeindruckend, wie uns Arno Strobel am Seelenleben und den Gedanken von Sybille teilhaben lässt und den Leser so in ein packendes Labyrinth lockt!

Gefangen zwischen dem Glauben an einen irrealen Traum und der Unkenntnis der Zustände, die dazu führten, dass sie nun in dem merkwürdigen Krankenzimmer liegt, versucht sich Sybille ihre Erinnerungen zurückzukämpfen. Kann sie dem Arzt Dr. Muhlhaus wirklich vertrauen oder wird mit ihr nur irgendein falsches Spiel gespielt? Erhöht wird die Spannung zudem noch nach der Flucht Sybilles durch den Verfolger Hans, der scheinbar auf Sybille mit dem Kürzel "Jane Doe" angesetzt worden ist und auch noch einen Plan mit der jungen Frau vorhat ... Am meisten begeistert, aber auch beängstigt hat mich bei der vorliegenden Leseprobe, dass man selbst nicht weiß, was eigentlich los ist und man sich alles selbst erschließen muss.

Darin liegt auch die ganze Stärke des Roman: Da man die Welt Sybille Aurichs dank der Erzählperspektive der 3. Person durch ihre Augen sieht und genauso schlau wie sie ist. Man stellt sich ihre Gedanken und wird immer tiefer in die Geschichte hineingesogen. Insgesamt erinnerte mich dieses Debüt sehr stark an das von Sebastian Fitzek mit dem Titel "Die Therapie", bei dem der Protagonist in seinen Erinenrungen gefangen ist und seine Identität kämpft.

Mit diesem Roman dürfte es Arno Strobel auf jeden Fall gelingen, sich einen Platz in der Liga der großen Psychothrillerautoren á la Fitzek zu erschreiben, denn eine solche Spannung in Büchern findet man selten!

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)