Ein geheimer Anbau? Ein verschwundenes Kind?

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justm. Avatar

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Eine Frau wacht nach einem Unfall aus dem Koma auf, kann sich an wenig erinnern, außer an ihren Sohn – und gerade den soll es nie ergeben haben, erklärt ihr ein Arzt. Ein Streich ihres Gehirns oder Wahnsinn? …

 

Auch wenn der Auszug aus Arno Strobel's „Der Trakt“ auf mich ein bißchen den Eindruck macht, als handele es sich hier um eine Mischung aus dem Film „Die Vergessenen“ mit Julianne Moore und der Fernsehserie „Der Fall John Doe“, bin ich ja letzten Endes doch immer wieder der Meinung, daß sich das Rad nicht neu erfinden lässt:

Mag die Idee einer Frau, der eingeredet wird, nie ein Kind gehabt zu haben, auch nicht neu sein, so macht der Anfang von „Der Trakt“ doch schon mächtig Eindruck auf mich.

Gerade auch, weil ich mich wundere, daß sich die Protagonistin so schnell aus ihrem scheinbaren Gefängnis retten kann, lässt mich das vermuten, oder besser hoffen, daß der Autor hier keine Zeit verschenken will, um mit der Story weiterzumachen und mehr Spannung aufzubauen.

 

Strobel hat einen klaren und guten Schreibstil: Es wird wenig „herumgeschnörkelt“, was in der Situation in der seine Protagonistin hier steckt, wohl auch nicht gepasst hätte. Also gibt es klare und einfache Worte, die die Lage unterstreichen.

 

Es bleibt zu hoffen, daß es sich bei einer so vielversprechenden Leseprobe, letzten Endes auch um ein gutes und vor allem spannendes Buch handeln wird.