Erwachen in einer alptraumhaften Situation

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waldeule Avatar

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Puh, eine wirklich atemberaubende Leseprobe. Kein behutsames Einführen der Figuren und des Umfeldes, kein behutsames Herantasten an Ideen und Probleme, nein, Arno Strobl katapultiert den Leser sofort mitten in seine Geschichte. Und ich wurde richtig hineingezogen in die Situation von Sibylle, die nach einem Alptraum in einem Krankenbett erwacht. Klar ist nur, dass irgendetwas nicht stimmt, schließlich deuten die Räumlichkeiten wie auch das Umfeld nicht auf ein "normales" Krankenhaus hin. Sehr spannend wurde es, als Sibylle ganz spontan ausbricht und versucht, nach Hause zukommen. Trotzdem erfährt der Leser ganz nebenbei die Hintergründe von Sibylle oder zumindest die, an die sie sich zu erinnern glaubt.

Als Leser bleibe ich hier mit vielen offenen Fragen zurück. Arno Strobl versteht es auf diesen wenigen Seiten, Spannung zu wecken und großes Interesse, wie es denn weitergeht. Viele Antworten sind möglich. Beklemmend ist die Leseprobe wohl auch deswegen, da sie von einem ganz normalen Menschen wie Du und Ich handelt, der sich plötzlich in einer alptramhaften Situation wiederfindet. Die etwas wirren Gedankengänge und spontanen Handlungen von Sibylle finde ich gerade deswegen sehr glaubhaft. Den Fokus auf sie finde ich gelungen, denn so weiss auch der Leser fast nicht mehr als die Protagonistin. 

Ein besonderer Pluspunkt ist die Ansiedlung der Geschichte in Regensburg. Schön, dass meine (weitere) Heimat, Schauplatz dieses spannenden Buches ist, und auch lokale Gegebenheiten öfters erwähnt werden.

Fazit: Für mich war diese Leseprobe wirklich eine sehr positive Überraschung. Arno Strobl schaffte es auf diesen wenigen Seiten, mitten in die Geschichte einzusteigen und viel Spannung zu wecken.