Panik zum Anfassen

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annajo Avatar

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Sibylle ist nachts in einem Park überfallen worden und hat dabei - so klischeehaft es klingt - einen Schlag auf den Kopf bekommen. Nun wacht sie zwei Monate später im Krankenhaus auf. In einem Raum ohne Fenster und ohne Beeper. Der Arzt weicht ihren Fragen aus und legt eine Art an den Tag wie "ein Psychiater mit seiner Patientin". Als er zudem leugnet, dass Sibylle einen Sohn hat, reißt ihr der Geduldsfaden. Doch die Merkwürdigkeiten enden nicht: keine Klinke, kein Lichtschalter, eingesperrt ...

... Panik! Panik, die diese Leseprobe in mir auslöste, denn ich konnte Sybilles Eindrücke direkt nachvollziehen. Sprachlich weniger flach als viele andere Thriller, konnte mich der Schreibstil des Autors überzeugen. Auch wenn ich den Namen Sibylle nun nicht unbedingt poetisch finde, soll er vielleicht gerade das Allerweltliche transportieren, damit sich Leser leichter hineinversetzen können. Und das ist mir aufgrund des Schreibstils und der Ich-Perspektive sehr gut gelungen. Als Leser ist man überzeugt von Sibylles Sicht auf die Dinge und hält ihr Wissen für unumstößliche Fakten.

Dann wechselt die Perspektive in die dritte Person und schildert das Verhalten und die Gedanken des angeblichen Doktors und ein gruseliger Verdacht kommt auf. Geht es hier etwa um Experimente? Oder eine Verschwörung? Was steckt hinter der Sache und wie gedenkt der Doktor durch Manipulation Ereignisse zu verändern?

Auf jeden Fall war dies eine Leseprobe, die die Neugier weckt und schon viele, auf die Geschichte bezogene Fragen aufwirft. Eigentlich ist es nicht zumutbar, die Leseprobe an dieser Stelle enden zu lassen, denn die Spannung hat sich zu diesem Zeitpunkt schon aufgebaut und den Leser (zumindest den regelmäßigen Thriller-Leser) angefixt. Eigentlich müsste das Buch sofort erscheinen, damit die Leser nicht weiter im Unklaren und dieser schwer zu ertragenden Schwebe bleiben.