Regensburg mal nicht historisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
magicienne Avatar

Von

Sibylle Aurich träumt von der Entführung ihres Sohnes Lukas und wacht anschließend in einem Krankenzimmer auf, das sie nicht wiedererkennt. Sie ist an verschiedene Überwachungsgeräte angeschlossen, in einem fensterlosen Raum ohne die Möglichkeit nach Personal zu rufen oder die Tür zu öffnen. In Ihrer Erinnerung ist sie am Vorabend mit einer Freundin Essen gegangen und auf dem Heimweg durch den kleinen Park gegangen. Laut dem Mann, der plötzlich in ihrem Zimmer auftaucht und sich als Dr. Muhlhaus, sei sie in diesem Park überfallen und ausgeraubt worden. Der Schlag auf den Kopf, den sie dabei erhalten habe, hat ihr Gehirn beschädigt, so dass sie zwei Monate im Koma gelegen habe. Zudem sei die Erinnerung, die sie an ihren Sohn und ihren Mann habe eine Art "Luftspiegelung", einen Scherz, den sich ihr Kopf mit ihr erlaubt, infolge des Schlags mit einem stumpfen Gegenstand.

Sibylle glaubt ihm nicht und es gelingt ihr, aus dem vermeintlichen Krankenhaus zu fliehen. Einzig mit einem dünnen Hemd bekleidet, gelangt sie auf die belebte Regensburger Adolf-Schmetzer-Straße, wo sie von einer hilfsbereiten Autofahrerin aufgesammelt wird, nachdem sie durch ihre Kleidung einen mittelgroßen Menschenauflauf verursacht hat. Sie will nur noch nach Hause, zu ihrem Mann und ihrem Sohn, nach Prüfening.

Was aber hat es mit dem Mann auf sich, der sie dabei beobachtet, und Hans instruiert, am Haus zu warten? Was hat es mit der Beeinflussung von Elementen zur Veränderung von Ereignissen auf sich? Und wie weit reicht diese Macht?

Spannender Einstieg in die Geschichte, die vom Grundthema her an "Der Mann, der niemals lebte" erinnert. Das eigene Leben ausgelöscht und nur noch in der eigenen Erinnerung existent. Und doch scheint es schon zu Beginn darüber hinaus zu gehen. Denn wer ist Hans, und wer ist "Jane Doe"? Und was verbindet alle mit Sibylle Aurich? Sehr sympathisch ist die Kulisse von Regensburg für den Psychothriller. Endlich mal ein Roman, der zeigt, das Regensburg nicht nur für historische Kulisse geschaffen ist.