Das Wunder und eine Pizza

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miss marple 64 Avatar

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Wieder einmal verrät der Klappentext/ Beschreibung des Buches hier auf vorablesen mehr, als wir in der Leseprobe auch nur erahnen können, was aber nicht schlimm ist, denn so erfährt man, was einen beim weiteren Lesen erwarten wird. Zu Beginn des Buches wird der Leser mitgenommen in das Prag der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts. Wir erhalten Einblick in das jüdische Leben der Stadt und lernen Laibl Goldenhirsch kennen, der als Rabbiner pflichtbewusst seinen Studien nachgeht , seine Schüler unterrichtet und so sehr den alten Traditionen verpflichtet ist, dass sogar der technische Fortschritt wenig Interesse findet. In diesem Sinne gestaltet sich auch sein Eheleben mit seiner Frau Rifka recht unspektakulär in ärmlichen Verhältnissen. Er ist mit allem zufrieden, einzig ein Sohn fehlt ihm zum Glück. Die Jahre vergehen und geschichtliche Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, von denen er aber auch glaubt, dass sie sein Leben nicht berühren. Als nun der Erste Weltkrieg ausbricht und ihn seine Schüler immer häufiger Fragen stellen, die er mit seinem Bücherwissen nicht mehr beantworten kann und auch immer mehr junge Leute voller Kampfesmut in den Krieg ziehen, verändert sich auch sein Leben. Selbst bald einberufen, muss er seine Frau zurücklassen, die bald merkt, dass das Leben ohne ihn auch weitergeht. Als Laibl nach einiger Zeit und mit einer Kriegsverletzung wieder nach Hause kommt, stellt er fest, dass seine Frau in gesegneten Umständen ist und sie beruhigt ihn mit der Geschichte der unbefleckten Empfängnis (bei der ihr Nachbar nicht ganz unbeteiligt war). Laible fügt sich seinem Schicksal und freut sich auf einen Sohn, dass es einer wird, davon ist er überzeugt.
Kapitel 2 führt uns in die Gegenwart, in der ein kleiner Junge erfahren muss, dass sich seine Eltern scheiden lassen wollen und er sich durch einen Trick die Freude an Pizza erhalten kann.
Ich bin wirklich gespannt, wie die beiden Erzählstränge zusammengefügt werden. Gern würde ich weiterlesen. Dem Autor gelingt es, Spannung zu erzeugen. Die Sprache ist fließend und erinnert hier und da an jüdische Erzähltradition. Das Buchcover finde ich sehr interessant- was habe die kleinen Teufelchen mit dem Mann zu tun und vor allem, welcher Bezug besteht zum Buch?