Der Trick

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
inyanmni Avatar

Von

Das Cover von Emanuel Bergmanns Roman „Der Trick“ zeigt einen Mann in Abendgarderobe, der von kleinen Monstern umspielt wird. Es scheint also magisch-mysteriös zu werden.

In der Leseprobe lernen wir zunächst den Rabbi Laibl Goldenhirsch kennen, der im Ersten Weltkrieg in die Österreich-Ungarische Armee eingezogen wird. Seine Frau Rifka wird unterdessen durch ein Wunder (namens Mosche) schwanger. Der Schreibstil in diesem ersten Kapitel ist ‚altmodisch‘ im besten Sinne, er erinnert mich an osteuropäische Chronisten wie beispielsweise Ivo Andric.

Das zweite Kapitel begleitet den zehnjährigen Max Cohn zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu einem Essen, bei dem seine Eltern ihm offenbaren, dass sie sich scheiden lassen werden. Für den Jungen ist das nachvollziehbarerweise sehr schwer, aber über seine Schlussfolgerung, dass ihm zumindest noch Pizza bliebe, musste ich laut lachen. Diese Kombination aus Tragik und Witz gefällt mir sehr gut.

Allein aus der Leseprobe ist noch nicht ersichtlich, wie diese beiden Handlungsstränge zusammenhängen könnten, aber der Klappentext verrät, dass Max später dem Sohn des Rabbiners begegnen wird. Diese Verknüpfung verschiedener Zeitebenen und Geschichten finde ich sehr spannend und würde daher gerne weiterlesen.