hinreißendes Lesevergnügen

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Mühelos gelingt es Emanuel Bergmann, in wunderbar lakonischem und ironischem Schreibstil sowohl das Wesen des Rabbis Goldenhirsch und seiner Situation zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Prag nahe zu bringen, als auch ein Kapitel später die Bedrängnis des jungen Max Cohn in der modernen Zeit in Los Angeles. Allerdings wird mit der Einladung zum Essen, um des Kind über die bevorstehende Scheidung der Eltern zu informieren und dem Tipp eines Freundes, auf keinen Fall das Lieblingsrestaurant zu wählen, eine Idee ausgeliehen, die es schon vor langer Zeit in einen Film geschafft hat. (Ich meine, es war bei "La boule", bin mir aber nicht sicher.) Dennoch verzeiht man es gern, denn der Humor, der in jeder Zeile mitschwingt, ist tiefgründig und warmherzig, die Protagonisten sind auf Anhieb liebenswert und, jeder auf seine Weise, klug, nachdenklich und gewitzt. Diese Leseprobe verheißt ein hinreißendes Lesevergnügen, das man auf keinen Fall versäumen möchte.