Vergangenheit und Gegenwart

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
takabayashi Avatar

Von

Diese Leseprobe hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Es beginnt mit einer Begebenheit aus der Vergangenheit. Der Rabbiner Laibl Goldenhirsch lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seiner Frau Rifka in Prag in einer ärmlichen Mietswohnung. Sein beschwerliches Leben ertrug er stur und genügsam und war zufrieden. Nur ein Problem belastete ihn: seine Frau und er warteten noch immer vergeblich auf ein Kind. Er hoffte auf ein Wunder.
Dann kam der Weltkrieg und der Rabbi wurde eingezogen. Als er mit einer nicht lebensbedrohlichen Verletzung aus dem Krieg zurückkehrte, war das Wunder geschehen, wenn auch anders als erwartet. Rifka war schwanger. Eine unbefleckte Empfängnis? Rabbi Goldenhirsch hat da seine Zweifel, entschließt sich dann aber, dieses "Geschenk" anzunehmen und nicht zu hinterfragen.
Jetzt folgt ein Zeitsprung in die Gegenwart. Der elfjährige Max Cohn aus L.A. wird von seinen Eltern zum Essen ausgeführt, auf seinen Wunsch hin in ein japanisches Restaurant. Wie er geahnt hat, teilen sie ihm bei diesem Anlass mit, dass sie sich scheiden lassen wollen. Sein bester Freund hatte kurz vorher ein ähnliches Erlebnis und kann seitdem keine Pizza mehr essen. Um ein ähnliches Desaster zu vermeiden, wählt Max das Japan-Restaurant aus: auf Sushi kann er verzichten, aber so bleibt ihm wenigstens die Pizza erhalten, die er für eins der wenigen verlässlichen Dinge im Leben hält.
Das alles wird sehr mitreißend und mit viel Humor, aber dennoch mit Tiefgang, beschrieben. Hat mir sehr gut gefallen, und ich würde sehr gern erfahren, wie es weitergeht, und wie die Schicksale von Rabbi Goldenhirsch und Max Cohn zusammenhängen.