Zwei Leben

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evelynm Avatar

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In Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts, führen der Rabbi Laibl Goldenhirsch und seine Frau Rifka ein sehr beschauliches und ruhiges Leben, in dem alles seinen Platz hat und sie sich nichts mehr wünschen als einen Sohn. Dieses Leben wird jäh durch den 1. Weltkrieg gestört: Laibl versteht die Welt nicht mehr. Sarajewo samt Erzherzog Franz Ferdinand ist so weit weg. Und was geht ihn das überhaupt an? Doch er muss in den Krieg ziehen und kehrt schließlich versehrt an Körper und Geist zu seiner Frau zurück. Ihre unerwartete Schwangerschaft nimmt er trotz aller Zweifel, ob er der Vater ist, und Zögern als Wunder an.
In Los Angeles, Anfang des 21. Jahrhunderts, erklären Max Cohns Eltern ihm kurz vor seinem 11. Geburtstag, dass sie sich scheiden lassen. Anzeichen dafür gab es und seine Freund Joey hat ihn vorgewarnt und ihm Ratschläge erteilt. Der Wichtigste lautet: wenn sie dich zum Essen einladen, dann wünsche dir auf gar keinen Fall Pizza! So entscheidet sich Max für Sushi und erhält sich somit Pizza als „Fixpunkt“ in seinem Leben.

Emanuel Bergmann schafft problemlos den Sprung zwischen den beiden Jahrhunderten, sowohl sprachlich als auch stilistisch. Die wenigen Seiten der Leseprobe sind trotz ernster Themen wie Krieg, Betrug und Trennung mit feinem Humor geschrieben und geben bereits einen guten Einblick in die Leben von Laibl und Max. Ich möchte gerne weiterlesen, um mitzuerleben, wie der Sohn von Laibl und Max aufeinander treffen.