Auf dem Campingplatz...

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Wer kann sich dem Hype um Arno Strobel entziehen? Nachdem ich ihn auf Social Media entdeckt und seine Fährte aufgenommen habe, mochte ich ihn nicht mehr loslassen. Nach und nach habe ich seine Bücher verschlungen - und auf neues Futter gewartet. Hat es sich gelohnt?

Das dunkle Cover ist ein Hingucker, das aus dem Rahmen des Üblichen fällt. Der kleine Ausschnitt auf dem Buchdeckel gewährt einen kurzen Blick auf ein Wohnmobil auf einer Tour durch einen dichten Wald. Niemand weiß, wer an Bord ist, woher das Wohnmobil kommt und wohin die Reise geht. Auf diese Weise wird die Neugierde der potenziellen Käufer*innen zusätzlich angeheizt. Auch der vielsagende Titel soll einen Schauder über den Rücken jagen. Kann das Buch diese hohen Erwartungen erfüllen?

Grundsätzlich ist der Plot sehr interessant. Auf einem Campingplatz erwartet man naturverbundene Urlauber aus allen Ländern, keinen brutalen Serienmörder. Nach der fesselnden Leseprobe habe ich mich auf das Buch gefreut, aber es hat mich leider nicht vom Hocker gerissen. Es ist ein handwerklich solides gemachter Thriller, mit einer nervtötenden, unsympathischen Protagonistin, der man ihren Beruf als forensische Psychologin nicht abnimmt, Für mein persönliches Empfinden gehörte sie selbst auf die Couch, wenn nicht sogar in eine psychiatrische Klinik. Dank der kurzen Kapitel ist das unterhaltsame Buch leicht zu lesen, die Spannung wird durch Cliffhanger und falsche Hinweise angeheizt, die alle Leser*innen aufs Glatteis führen sollen, aber der erhoffte große Knall-Effekt bleibt aus. Kann man lesen, muss man nicht.