Der Campingplatz-Killer

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april1985 Avatar

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》Das wäre niemals passiert, wenn sie dieses verdammte Phantombild nicht gesehen hätte. Damit hatte dieser unglückselige Trip von einer Katastrophe zur nächsten für sie begonnen.《

(Zitat aus ‚Der Trip‘, S. 173)

Meine Meinung:

Als das Buch bei mir ankam, wollte ich nur mal kurz hineinlesen. Was dann passiert ist, war für mich unvorhersehbar. Ich habe den Prolog, der im übrigen ziemlich heftig ist, gelesen und das Buch wenige Stunden später beendet. Für mich war ‚Der Trip‘ einfach perfekt zum Lesen in einem Stück. Arno Strobels Schreibstil ist unkompliziert und lässt sich flüssig und leicht lesen. Und der Handlung bzw. dem Kriminalfall kann man wirklich leicht folgen.

Die Haupthandlung dreht sich um einen Serienmörder, der seine Opfer auf Campingplätzen sucht und brutal ermordet. Die forensische Psychologin Evelyn Jancke wird als Beraterin hinzugezogen. Einen ersten Durchbruch gibt es, als ein Zeuge den möglichen Täter gesehen hat. Als Evelyn Jancke das Phantombild sieht, droht sie zusammenzubrechen. Evelyns Vergangenheit ist dabei sie einzuholen.

Der Plot ist schon spannend und gut, aber irgendwas hat mir gefehlt. Es gab keine großen Überraschungsmomente und Knalleffekte. Die Handlung an sich war spannend, aber eben auch leicht zu durchschauen so wie das ganze ‚Wem kann ich vertrauen‘-Spiel. Dieses Mal konnte mich Arno Strobel mit seinen falsch gestreuten Hinweisen und Psychotricks nicht so leicht auf die falsche Fährte führen.

Ich habe auch die Protagonistin, aus deren Perspektive ‚Der Trip‘ geschrieben ist, mit zunehmender Seitenzahl immer anstrengender empfunden. Vorallem ihre sich im Kreis drehenden Gedanken. Evelyn Jancke arbeitet neben den Ermittlungen, von denen man im übrigen leider fast gar nichts mitbekommt, an einem zweiten Fall als gerichtlich bestellte Gutachterin. Sie soll ein psychologisches Gutachten eines Mörders erstellen, der vor seiner grausamen Tat schon bei Evelyn in Behandlung war. Irgendwie hätte ich mir erhofft, dass die beiden Handlungsstränge so zusammenlaufen, dass es zu einem großen Knalleffekt kommt. Der blieb aber wie oben bereits erwähnt aus.

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Hätte ich pausiert, hätte ich wahrscheinlich nicht so schnell wieder zu dem Buch gegriffen. Zum Binge-readen war ‚Der Trip‘ aber perfekt. Ein solider Psychothriller mir einigen Spannungsmomenten und Wendungen, an dessen Ende alles gut aufgelöst wird.


Fazit:

Ein Fall aus der Vergangenheit und ein Mörder, der sich seine Opfer scheinbar wahllos auf Campingplätzen aussucht.

‚Der Trip‘ bietet auf jeden Fall Stoff für Albträume, ganz überzeugen konnte mich Arno Strobel mit seinen Psychospielchen aber nicht.

Solide, aber kein Must Read.