Diesen Trip hätte ich mir lieber gespart

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justm. Avatar

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Meine bislang einzige „Erfahrung“ mit Autor Arno Strobel war das Hörbuch von „Fake“ im letzten Jahr, das mich leider wenig überzeugen konnte.
Allerdings hatte ich all das bis zu diesem Buch schon wieder vergessen und erst im Nachhinein wird mir klar, daß eben diese erste Erfahrung vielleicht doch schon eine Warnung hätte sein sollen.

Dabei war der Prolog von „Der Trip“ so gut und ein Ausflug in die Niederungen menschlicher Grausamkeiten, daß man direkt weiterlesen wollte. Nur leider sollte es nicht so interessant und spannend bleiben:
Denn ähnlich wie schon bei „Fake“ sind auch hier die Charaktere nicht nur unsympathisch, sondern sie verhalten sich auch absolut unlogisch, hier sogar zusätzlich in großen Teilen absolut unprofessionell. Das macht es leider nicht besonders einfach eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Nein, dafür hab ich wohl ein Mal zu oft mit den Augen rollen müssen.

Dazu kommt, daß Strobels „Kniff“ immer wieder Kapitel aus Sicht des Täters zu erzählen, bei mir nicht den Effekt erzielte, den er wohl eigentlich haben sollte: das Manifestieren eines Narrativs dem Protagonistin Evelyn in weiten Teilen nachhängt. Tut mir leid, aber bei mir hat das leider gar nicht funktioniert, denn es war im Grunde von Anfang an klar, um wen es sich hier handelt.

Damit entfiel natürlich auch jeglicher Spannungsmoment im doch recht abrupten Ende bzw. der dann doch sehr schnellen Auflösung des großen Ganzen. Und auch der kurz gehaltene Epilog, der dann noch ein Schleifchen, um die Handlung binden sollte, hat da nichts mehr rausreißen können.

Fazit: Ein offenbar von wahren Ereignissen inspirierter Krimi, der leider wenig Spannung bot, dafür aber schwache Charaktere und eine noch schwächere Handlung.