Guter Start, aber enttäuschende Entwicklung

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solodze Avatar

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"Der Trip" von Arno Strobel beginnt vielversprechend. Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und das Interesse der Lesenden zu wecken. Der flüssige und anfangs antreibende Schreibstil trägt dazu bei, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich die Geschichte entwickelt.

Der Fall, dem das Ermittlerduo Evelyn und Tillmann in diesem Buch nachgeht, startet mit einer fesselnden Prämisse. Jedoch ist es bedauerlich, dass die Spannung und der Enthusiasmus, die zu Beginn vorhanden sind, im Verlauf der Handlung schnell abflachen. Die Charaktere von Evelyn und Tillmann hatten Potenzial, doch im Laufe der Geschichte verliert ihr Verhalten an Kohärenz. Die anfänglich nachvollziehbaren Entscheidungen der Ermittler werden im Verlauf der Handlung immer weniger verständlich und wirken fragwürdig und unprofessionell. Besonders auffällig ist Evelyns Egoismus, der mich im Laufe der Geschichte nahezu genervt hat.

Die Auflösung des Falls empfand ich als enttäuschend vorhersehbar. Das Finale wirkt übereilt und ließ mich mit dem Eindruck zurück, dass der Autor es eilig hatte, das Buch abzuschließen. Die Ermittlungsarbeit, wenn man sie überhaupt so nennen kann, verläuft zäh und ohne das Engagement, das ich von einem solchen Thriller erwarte.

Es ist schade, dass "Der Trip" mein erstes Werk von Arno Strobel war. Während der Anfang vielversprechend ist und das Buch durch einen flüssigen Schreibstil glänzt, kann es die Erwartungen nicht halten. Die fehlende Kohärenz im Verhalten der Charaktere, die vorhersehbare Auflösung und das enttäuschende Finale tragen dazu bei, dass ich dem Buch nur 2 von 5 Sternen gebe. Es bleibt zu hoffen, dass andere Werke des Autors eine bessere Leseerfahrung bieten können.