Nervenzerfetzende Reise

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Für Evelyn ist vor zwei Jahren eine Welt zusammengebrochen, als ihr Bruder Fabian von seinem Camping-Trip nicht mehr zurückgekehrt ist. Seitdem fehlt jede Spur von ihm und Evelyn lebt in der Ungewissheit, ob Fabian noch am Leben ist oder nicht. Als sie in einer Mordserie als Psychologin von der Polizei hinzugezogen wird, ahnt Evelyn nicht, wie sehr ihr dieser Fall persönlich zusetzen wird. Ein erstelltes Phantombild gleicht ihrem Bruder und Evelyn schöpft Hoffnung. Doch ist Fabian wirklich zu einem brutalen Killer geworden? Und würde sie das in Kauf nehmen für die Bestätigung, dass er noch am Leben ist? Evelyn macht sich auf die Suche nach dem Campingplatz-Mörder und begibt sich damit in höchste Lebensgefahr…

Strobels Schreibstil ist prägnant und fesselnd. Er schafft es, die Ängste und Emotionen von Evelyn gekonnt auf den Leser zu übertragen. Mit seiner detaillierten und bildhaften Beschreibung des „Trips“ nimmt er den Leser mit auf eine ganz besondere Reise und lässt ihn die Handlung hautnah miterleben. Die Spannung hält er dabei konstant hoch und versetzt den Leser durch unvorhersehbare Twists und Enthüllungen in eine Situation voller Adrenalin und Nervenkitzel.

Die Charaktere sind sehr gründlich ausgearbeitet und realistisch gezeichnet. Es fiel mir leicht, mich mit ihnen zu identifizieren und ihre Emotionen nachzuvollziehen. Vor allem Evelyn ist eine starke und mutige Protagonistin, die mir auch auf psychologischer Ebene imponiert hat. Aber in ihrer Rolle als Schwester hat sie mir am besten gefallen, und ich erwischte mich oft dabei, wie ich mit ihr gehofft und gelitten habe.

Vom Schlussteil war ich etwas enttäuscht, denn meine Erwartungen waren nach den rasanten Geschehnissen enorm hoch. Das Ende kam mir zu abrupt, als hätte Strobel die Story plötzlich schnell beenden wollen. Schade, denn die Handlung bot reichlich Potenzial.

Fazit: Mit „Der Trip“ hat mich Strobel auf eine nervenzerfetzende Reise mitgenommen, die insbesondere in puncto Spannung und Action auftrumpfen konnte. Auch wenn das Ende dem Plot einen kleinen Dämpfer verpasst, kommen alle Thriller-Fans auf ihre Kosten.