Psychischer Ausnahmezustand

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andrena Avatar

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Als nach zwei Jahren Hinweise auf ihren in Frankreich verschollenen Bruder Fabian auftauchen, gerät das Leben von Evelyn aus den Fugen. Das Phantombild eines gesuchten Mörders gleicht ihrem Bruder zu sehr, als dass es ein Zufall sein könnte. Der Mörder überfällt seine Opfer auf Campingplätzen. Dass Fabian zuletzt mit seinem Wohnmobil gesehen wurde, weist noch mehr auf Fabian als Täter hin. Aber kann es wirklich sein, dass ihr geliebter Bruder Menschen umbringt?

Arno Strobel treibt ein böses Spiel mit seiner Protagonistin. Getrieben von dem Wunsch, ihren Bruder doch noch lebend zu finden, verstrickt sich Evelyn immer tiefer in ein psychisches Dilemma. Die Geschichte wird dem Genre Psychothriller mehr als gerecht. Trotz offensichtlicher Zweifel treibt sich Evelyn immer tiefer in die Suche nach ihrem Bruder, bis sie irgendwann an ihrer eigenen Zurechnungsfähigkeit zweifelt. Über allem schwebt die Frage, ob ihr geliebter Bruder wirklich ein Mörder sein kann.

Leider hat mich das abrupte Ende der Geschichte sehr enttäuscht. Während der psychische Ausnahmezustand ausführlich beschrieben wird, ist das Ende viel zu schnell abgehandelt und lässt zum Teil sogar Handlungsstränge offen. Hier hätte man mehr Zeit aufwenden können.