Spannender Thriller - wem kann man trauen?

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sekty Avatar

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Evelyn ist forensische Psychologin und unterstützt aktuell die Polizei bei einer Mordserie. In Norddeutschland werden immer wieder Menschen auf Campingplätzen getötet. Dieser Fall triggert Evelyn, da ihr eigener Bruder vor zwei Jahren von seinem Wohnmobil-Trip nicht zurückgekehrt ist. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm, doch als ein Zeuge den mutmaßlichen Mörder sieht und ein Phantombild erstellen kann, sackt Evelyn das Herz in die Hose. Ist es tatsächlich möglich, dass ihr Bruder dem mutmaßlichen Täter ähnelt? Lebt er noch? Aber warum hat er sich dann nicht gemeldet und ermordet nun Menschen? Evelyn begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Ich war wahnsinnig gespannt auf den neuen „Strobel“, denn der letzte Mörderfinder-Band war nicht meins, aber die letzten Stand-Alones fand ich alle großartig. Ich habe sehr schnell ein Gefühl für die Protagonistin des Romans gehabt. Besonders, dass sie das Verschwinden ihres Bruders nicht verarbeiten kann, da zwar der Verstand davon ausgeht, dass er verstorben ist, aber ihr Herz immer noch diesen letzten Funken Hoffnung in sich trägt. Das war sehr authentisch beschrieben.

Genauso überzeugend fand ich, dass Evelyn im Laufe der Geschehnisse nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann. Sie trifft auf alte und neue Bekannte und zu Recht hinterfragt sie irgendwann jede Aussage, jede Handlung und jede Motivation von ihren Mitmenschen – sie traut sich ja selbst nicht einmal mehr. Das hat Strobel wieder einmal genial eingefädelt und hat mich fleißig mitraten lassen.

Das Ende ging etwas schnell, allerdings war ich mit der Auflösung sehr zufrieden. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ich habe das Buch tatsächlich inhaliert. Die letzten Worte gelten dem Cover und auch das ist genial, dann das Wohnmobil im Fadenkreuz ist ein Cut-Out und sieht einfach klasse aus.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Mit „Der Trip“ konnte mich Arno Strobel wieder richtig überzeugen. Es ist durchgängig spannend und ich habe es geliebt, dass man als Leser keine Ahnung hatte, welcher der auftauchenden Figuren man trauen konnte und welche ein falsches Spiel gespielt haben.