Eine schöne Suche

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lalevi Avatar

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„Denn, wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten, an Wege, Räume, Purzelbäume.“ (S. 8)

Wenn es stimmt, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt, dann muss sie gleichwohl in den Ohren, der Nase, im Mund und auf der Haut des Betrachters liegen. Denn in diesem Buch geht es um die allgemeine Betrachtung dessen, was Schönheit ist oder sein kann. Denn man kann Schönheit auch riechen, schmecken, fühlen.

Gabriele von Arnim nimmt hier mit auf eine Reise zu sich selbst, eine Suche nach der Schönheit und in welchen eigentlich banalen und alltäglichen Dingen sie zu finden sein kann. Es wird die beeindruckende Geschichte einer Frau erzählt, die es sich erlaubt und selbst zutraut, Schönheit in den kleinsten Dingen zu entdecken – und das nach auch dunklen Tagen in der Kindheit und Jugend. Damals war „Bloß nichts fühlen“ das Mantra, woraus man auch ein Verbot der Schönheit herauslesen kann. Auch nachgegangen wird der Frage, ob man es sich bei den alltäglichen weltpolitischen Entwicklungen, insbesondere beim Überfall auf die Ukraine, überhaupt herausnehmen kann, in Dingen des persönlichen Alltags noch Schönheit zu erblicken.

Das Buch ist geschrieben in einer Form des Essays, sodass es keine Kapitel gibt, was der Thematik sehr zuträglich ist. Gespickt wird die Erzählung durch einige Zitate, die sich mit dem Thema Schönheit und allem drum herum befassen. Sehr gut gelungen sind meines Erachtens auch diejenigen Einschübe, die ich in der Kategorie „fun-facts“ unterbringen würde, da ich seitdem weiß, welches die langsamste Schnecke ist und welches Tier das schnellste der Luft ist.

Insgesamt ist dies ein Buch, das eine gehörige Portion Trost spendet, sodass es eine Leseempfehlung an wirklich jeden ist!