Mit wachen Sinnen

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bobbi Avatar

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Die renommierte Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Arnim reflektiert in ihrem berührenden, autobiografischen Essay „Der Trost der Schönheit“ intim und mit vielen literarischen Bezügen über das Suchen und Finden von schönen Dingen im Leben, aber auch über das Zulassen und lebenslangen Navigieren von Gefühlen.

Von Arnim musste selbst erst lernen, Emotionen zu fühlen und nicht einzumauern, so wie sie es in ihrem Elternhaus gewohnt war. Als der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine startet und sie in ein verzweifeltes Loch aus Panik und Angst wirft, sucht sie kontinuierlich Trost im Schönen – alles, was den Geist staunen und berühren lässt und wandert in ihren klugen Gedanken zu vielen Bezügen aus Kunst und Literatur sowie immer zurück zu den Eltern, die im und nach dem Zweiten Weltkrieg gelernt haben, keine Gefühle zu zeigen. Zutiefst menschlich, ehrlich und persönlich nimmt Gabriele von Arnim den Leser mit auf eine bewegende Reise ins Innere, in Gefühle, selbsterlegte Schranken und mögliche Befreiungen daraus.

Verwebt mit passenden Zitaten zeigt die Autorin in einer poetischen Sprache mit wunderschönen Metaphern ihre persönliche Sicht auf die Schönheit in der Welt, die mit allen, wachen Sinnen erspürt werden kann, und auf das eigene Zuhause, das in Zeiten von Angst und Corona als lebendiges, Geborgenheit spendendes Nest mit Blumen auf dem Balkon dienen kann. Ihre sehr gelungene, essayistische Suche nach Trost ist zugleich eine brillante Innenschau auf ihre sensible Seele und auf eine entdeckenswerte Welt im Außen – eine ergreifende literarische Suche, in der sich viele Leser*innen erkennen werden und tiefen Trost finden können.