Trotz allem schön und tröstlich

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leseleucht Avatar

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Ich habe das Buch in atemloser Spannung gelesen und zugleich gemerkt, wie ich beim Lesen anfing, tiefer und ruhiger zu atmen. Beim Lesen bin ich mit auf die Jagd gegangen nach einem großen Begriff: Was ist Schönheit? Und habe mit der Autorin das Gefühl geteilt, dass dieser Begriff sich immer wieder entzieht, sich nicht in Worte fassen lässt, immer mehr als Worte ist, dass der Begriff Freude und Schmerz zugleich umfasst, dass in ihm die Sehnsucht steckt, die den Schmerz des Vergänglichen immer in sich trägt, sonst wäre kein Sehnen mehr.
In phantastischen Bildern beschreibt die Autorin das Schöne im Alltäglichen, das Schöne im Schrecklichen, das Schöne wider das Schreckliche. Sie schreibt von schrecklichen Erfahrungen, global wie persönlich, und kommt zugleich immer wieder auf das Tröstliche zurück, dass in allem Schönen auf dieser oft so hässlichen Welt ruht. Sie vermittelt diese unbändige Suche nach dem Trost und zugleich das Tröstende, das nur findet, wer sucht, mit einer enormen Sprachkraft. Immer wieder habe ich mich beim Lesen nickend, bestätigend, teilend und dankend erlebt für ein wunderschönes und tröstliches Buch, das nicht einlullt, sondern aufruft, das Schöne zu suchen, zu sehen und anzunehmen, also finden zu wollen. Wichtiger und hilfreicher als jeder Lebensratgeber in einer schwierigen Zeit!