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wal.li Avatar

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Die älteren Kinder ( 19 und 20 Jahre) sind nicht gerade mit dem neuen Mann ihrer Mutter einverstanden. Zwar bemüht sich der Stiefvater das Anwesen der Familie zu retten, doch überall sind Löcher, vor allem die finanzielle Deckung ist fast schon mehr als löcherig. Die jungen Leute mögen die Bemühungen des Älteren nicht anerkennen. Sie denken erstmal an sich selbst und natürlich möchten sie ihr Elternhaus behalten, nur dafür tun wollen sie nichts. Und dann ist da noch die kleine Schwester Imogen, die man schnell mal vergessen kann, wenn sie sich nicht irgendwie bemerkbar macht.

Beim Lesen der Probe wird die Vorstellung von südenglischen Hügellandschaften geweckt, in die alte leicht heruntergekommene Herrenhäuser eingebettet sind. Das passt auch sehr gut zu den gerade beendeten olympischen Spielen, bei denen einige Veranstaltungsstätten auch vor den Toren Londons lagen. Die Geschwister Emerald und Clovis wirken zunächst nicht so sympathisch, ein wenig wie verzogene Schmarotzer, die den Ernst der Lage nicht verstehen, was bei Clovis mehr ausgeprägt scheint als bei seiner Schwester. Der Stiefvater der beiden hat unter ihrem Verhalten zu leiden, doch er ist auch zu schwach seiner Frau die Lage deutlich zu machen, die sich nicht von dem durch ihren ersten Mann erworbenen Familienbesitz lösen will. Wäre da nicht die jüngere Imogen, die mich sofort für sich eingenommen hat, hätte mich die Probe nicht vom Hocker gerissen. Doch diese kleine Göre, die in ihrer Familie sehr zu kurz zu kommen scheint und die doch sehr keck und unverzagt wirkt, reißt alles irgendwie raus. Von ihr würde ich gerne weiterlesen und natürlich wäre es auch interessant, wie es dazu kommt, dass ein ungeladener Gast auftaucht und welche Auswirkungen das auf die Entwicklung des Lebens der Familie hat. So ganz fern liegt für mich der Gedanke an "Zimmer mit Aussicht" nicht, allerdings dürfte dieser wunderbare Roman doch unerreicht bleiben.