Die Leseprobe macht große Lust, weiter zu lesen - und verspricht zeithistorische Einblicke
Der Autor steigt ein mit dem schockierenden Moment des - ersten - Helden Thomas. Er wird uns gleich zu Anfang wieder genommen. Wir erfahren etwas über seine ausweglose Gedankenspirale, und werden Zeuge, wie er stürzt. Da ist also erstmal kein Geheimnis. Dann, mit der ersten Zeugin Maria, erfahren wir die Ambivalenz. Die vielleicht kennzeichnend ist für jemanden, der "es" riskiert, nicht voll zielstrebig und überzeugt, und in der Reaktion der möglicherweise nächsten Protagonistin erleben wir die Erschütterung, die ein solcher Drahtseikt mit tödlichem Absturz auch bei nicht ganz nahen Menschen, hier einer Kollegin, auslöst. Sie zeigt in ihrer kollegial plausiblen Kenntnis seiner Lebenssituation ihr Mitgefühl, und sie wirft Fragen auf. In der Wahrnehmung ihrer Erschütterung wirkt sie authentisch, ebenso in der Motivierung ihrer Tätigkeit als junge renommierte Anwältin in einer renommierten Kanzlei an einem herausgehobenen Ort, Düsseldorf. Der Autor setzt, so nehme ich es wahr, anfangs schon seinen Rahmen bis in die Vergangenheit, bis in die Zeit des WK II, mit dem Beuys-Zitate ebenso wie mit dem Bezug auf Beuys Kriegszeit in der Ukraine; noch dazu mit dem Fett-und-Kriegsgerät-Zitat des japanischen Künstlers, dessen Kunstwerk den Fall des jungen Anwalts nicht überlebt.