Bin zwiegespalten
Ich habe das Buch insgesamt gern gelesen. Es brachte mir einen interessanten Gedankenanstoss: Kann das Leben meiner Eltern oder sogar das Leben von Vorfahren, die ich nicht einmal mehr kennengelernt habe, immer noch mein eigenes Leben beeinflussen? Wenn ja, wie kann ich mich davon befreien? Die Hauptperson im Buch, der sehr nette aber nicht unbedingt durchsetzungsfähige Rechtsanwalt Thomas, hat das jedenfalls nicht geschafft, er hat sich das Leben genommen. Die Kollegen María und Simon und der Krisenhelfer Victor versuchen, Thomas' Handeln nachträglich zu verstehen und graben dazu auch in der Vergangenheit seiner Familie. Das Ergebnis ihrer Untersuchungen erscheint mir allzu einfach. Auch manches andere im Buch war mir zu platt, zum Beispiel, dass alle Personen irgendwie miteinander verbunden sind. Auch die Wiederholung mancher Motive, wie die Wildgänse, der Bergbau, usw., das war mir zu gewollt. Deshalb lässt mich das Buch zwiegespalten zurück. Einerseits hab ich es ja ganz gerne gelesen, andererseits hat mich vieles genervt.