Lang erwartete Fortsetzung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
cabotcove Avatar

Von


Lang erwartete Fortsetzung
John Katzenbach ist einer von den Autoren, die mich oft zwiegespalten hinterlassen und das schon nach wenigen Seiten, denn ich muss zugeben, ich habe nicht alle Bücher von ihm zuende gelesen... Von anderen hingegen war ich begeistert... Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, die Bücher sind nicht alle von ihm geschrieben worden, weil sie sich meines Empfindens nach doch sehr unterscheiden im Stil und von der Spannung her. Irgendwie mutet das so an...
„Der Patient“ hingegen war ein Buch von ihm, das ich sehr gut fand und da „Der Verfolger“ ja nun die Fortsetzung ist, las ich das eben auch. Die Leser mussten ja lange auf die Fortsetzung warten und dementsprechend hoch dürfte die Erwartungshaltung beim Einen oder Anderen auch gewesen sein, schätze ich mal...
Was mich angeht, so bin ich fast ohne Erwartungen an das Buch herangegangen und muss gestehen, dass ich die Handlung von „Der Patient“ auch nicht mehr so gegenwärtig hatte, weil das Erscheinen schon recht lange her ist...
Aber mit „Der Verfolger“ konnte mich Katzenbach wieder fast ganz von sich überzeugen.
Ja, nur fast...
Fünf Jahre lang hatte er geglaubt, er wäre diesem perfiden Killer endgültig entkommen. „Rumpelstilzchen“ hatte sich der Mann genannt, den er bei einer Schießerei auf Leben und Tod schließlich erledigt hatte. Vermeintlich.
Denn wie aus dem Nichts taucht in der Praxis des Psychiaters Dr. Frederick Starks in Miami auf einmal genau dieser Killer auf. Und seine Drohung ist unmissverständlich: Wenn Starks ihm nicht helfe, den Unbekannten aufzuspüren und zu töten, der seit einiger Zeit ihn und seinen Bruder, einen erfolgreichen Anwalt, mit Morddrohungen überziehe, werde er ihn umbringen. Dem Psychiater bleibt keine Wahl. Unversehens findet er sich in ein albtraumhaftes Katz-und-Maus-Spiel verstrickt, in dem alle Beteiligten, auch er selbst, nur die Auslöschung ihres Widersachers im Sinn haben. Nichts ist, wie es scheint, bei dieser mörderischen Verfolgungsjagd, Starks‘ Leben steht auf Messers Schneide …
Einige Stellen fand ich zu langatmig. Gut, das mag vonnöten gewesen sein, um Einiges zu erklären, aber ich fand das teilweise einfach überflüssig und meine, das hätte die Geschichte auch nicht beeinflusst, wenn man das etwas kürzer gefasst hätte. Nicht weggelassen, nur ein wenig gekürzt. Aber das ist natürlich auch „jammern auf hohem Niveau“, ganz klar.
Die Spannung ist der gute, alte Katzenbach, wie ich ihn mag und wie er in für mich seinen besseren Büchern geschrieben hat und nun glücklicherweise auch wieder schreibt. Sonst hätte ich das Buch wohl eher wieder auf die Seite gelegt.
Aber hier blieb ich sehr gerne am Ball und folgte gebannt der Geschichte.
Mein Fazit: Das lange Warten hat sich gelohnt, der Leser wird für seine Geduld belohnt. Ich vergebe für „Der Verfolger“ daher 4,5 Sterne, abgerundet auf 4 Sterne.