Vielschichtige Charaktere mit zum Teil starken Fähigkeiten

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hannicake Avatar

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Schon nach wenigen Seiten ist man von dem Schreibstil gebannt und in die beschriebene Welt hineingezogen worden. Erste Eindrücke in Luzias Gabe erhält man schnell, auch wenn man sicherlich nur einen Bruchteil davon erahnen kann, was noch alles mit dieser Gabe möglich wäre.
Die Perspektivwechsel zwischen Valentina und Luzia sorgen für Einblicke in die Gedanken der beiden, für Einblicke in verschiedene Gesellschaftsschichten. Es werden einige Aspekte mit eingebaut, über die man nach heutigen westlichen Standards nur den Kopf schütteln kann - beispielsweise darf eine Frau ihres Standes (wie Valentina) nur in Begleitung ihres Ehemannes, ihres Vaters oder eines Geistlichen das Haus verlassen? Da kommt beinahe schon Mitleid mit ihr auf, auch wenn sie sich ihren Angestellten gegenüber nicht freundlich verhält. Dass schon auf diesen wenigen Seiten die Vielschichtigkeit der Charaktere und dass es nicht nur gut und böse, schwarz und weiß, gibt, dargestellt wird, ist sehr gut und lässt auf interessante Denkansätze im weiteren Verlauf der Geschichte hoffen.