Fantasy × Familiendrama

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vailana Avatar

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ich durfte "Der Vertraute" von meiner geliebten Autorin Leigh Bardugo lesen.
Wir befinden uns in einem fiktiven, aber durchaus historisch angehauchtem Spanien des 16. Jahrhunderts, in dem der kleinste Hauch Magie entweder als heilige Gabe Gottes oder natürlich Hexerei galt. Unsere Protagonistin Luzia nutzt ein Fünkchen dieser Magie, um sich ihr Leben als Küchenmädchen ein wenig zu erleichtern. Als ihre Herrin jedoch davon Wind bekommt, löst sie damit ein ziemlich weitgreifendes Drama aus.
Bardugo-typisch haben wir es mit einer komplexen Welt und vielen Figuren zu tun, die allesamt ausführlich in ihren Charakterzügen gezeichnet sind. Besonders gefallen hat mir neben Luiza Santángel, der hier eindeutig der grey character ist und wohl die größte Entwicklung im Roman durchläuft. Aber auch beispielsweise Luzias Herrin macht eine Entwicklung zum Positiven durch. Bei Luzia, aber auch anderen Charakteren, die Magie beherrschen, merkt man besonders wie Macht und Einfluss verführen kann und wie sehr Menschen sich davon anziehen lassen. Zudem verhandelt Bardugo hier auch einiges an Gesellschaftskritik in Bezug auf Standesdünkel und eben Machtgefälle. Ich kann daher gar nicht richtig einordnen, ob das Buch ein Roman, eine Fanatsygeschichte oder eher ein (Familien)drama ist, stört in dem Fall aber auch nicht, da die Autorin alle Fäden geschickt zusammenführt und die Geschichte in sich stimmig ist. Zum Ende kann ich gar nicht viel sagen, ohne zu viel zu verraten. Daher: Lest es selbst. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, mein einziger Kritikpunkt sind hier doch ein paar Längen im letzten Drittel. Ich habe teilweise zum Hörbuch (gekauft) gegriffen, was von Yesim Meisheit wirklich wunderbar gelesen wurde. Für mich insgesamt wieder ein tolles Buch von Leigh Bardugo, dem ich 4 von 5 🌟 gebe.