Komplexe Fantasy

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mondscheinsonate Avatar

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Ich liebe die Bücher von Leigh Bardugo und habe inzwischen fast alle gelesen. Auch "Der Vertraute" hat mich sofort angesprochen.
Das Cover wirkt mysteriös und passt zum historischen Setting. Leigh Bardugo verwebt häufiger in ihren fantastischen Geschichten Elemente aus unserer Welt. Das Setting in "Der Vertraute" ist diesmal jedoch anders: Die Handlung spielt im Spanien des 16. Jahrhunderts. Im Madrid dieser Zeit lebt die Dienstmagd Luzia Cotado. Die Mutter ist arm verstorben und eigentlich ist auch Luzia für ein einfaches Leben bestimmt. Doch sie ist ehrgeizig und hat ihre Geheimnisse: Magische Zaubersprüche, die ihr das harte Leben im Haushalt ihrer Herrin Doña Valentina etwas erleichtern. Doch als ihre intrigante Herrin ihr auf die Schliche kommt, verlangt sie von Luzia, dass diese ihre Gabe einsetzt, damit die gesellschaftliche Stellung der Familie verbessert wird. Dies löst einen Strudel an Ereignissen aus, die Luzia niemals für möglich gehalten hätte.

In "Der Vertraute" hat Leigh Bardugo ein Werk mit unheimlich dichter und mitreißender Atmosphäre erschaffen, etwas, was sie sie insgesamt einfach sehr gut beherrscht. Sie hat die Sicht des neutralen Erzählers gewählt. Zusammen mit der Atmosphäre und dem Schreibstil hatte die Geschichte dadurch oft fast märchenhafte Züge. Auch das Magiesystem war interessant. Was für mich eine kleine Kritik war: Zwischendurch war die Handlung ein bisschen langatmig. "Der Vertraute" ist insgesamt nicht so actionreich, wie man es von anderen ihrer Bücher kennt.

Unterhaltsam und spannend war es trotzdem, mich ins Spanien des 16. Jahrhunderts ins Leben einer heimlich magiebegabten Frau zu begeben. Leigh Bardugo hat mir mit "Der Vertraute" abermals ein paar schöne Lesestunden beschert.