Endlich mal ein Buch mit gut platzierten Triggerwarnungen: (Spuren von protestantischer Ethik), (Grausamkeit, Alte Musik), (Schimpfwörter, H-Milch), jede der aussagkräftigen Kapitelüberschriften hat noch einen kleinen bissigen Zusatz, das macht großen Spaß.
Generell ist dieses Buch höchst schräg, höchst kompliziert, höchst amüsant, aber auch allerhöchst böse. Schon der Titel lässt vermuten, dass hier nicht mit Dezenz zu rechnen ist.
In einer eventuell nicht allzu weit entfernten Zukunft sind weite Teile der Erde ungemütlich bis unbewohnbar. Viele Flüchtlinge wünschen sich Asyl in Resteuropa. Was von Europa noch übrig ist, bietet gute Lebensbedingungen, wenn man akzeptiert, dass es in Neuhamburg ständig regnet und in Neuberlin nie. Eine Anstellung als Vorweiner ist für viele Heimatlose die Rettung. Man wird in einen reichen Haushalt aufgenommen, wo man seinen Arbeitgeber kennen- und im Idealfall auch zu mögen lernt, damit jemand bei seinem Ableben echte Tränen vergießt. Tränenaufkommen und die Lautstärke des Geheuls sind Prestigesache bei einer Zerstreuungsfeier.
Das Szenario, dass hier präsentiert wird, ist natürlich sehr zynisch, aber leider auch nicht komplett unrealistisch. Mit gnadenlosem Sarkasmus führt uns Bov Bjerk vor Augen wie es sein mag, wenn wir so weitermachen. Dabei arbeitet er nicht mit Nadelspitzen sondern nimmt direkt den Hammer. Das ist zu großen Teilen komisch, wenn auch derb, der wahre Kern dabei ist allerdings schmerzhaft ernst.
Man muss das Buch sehr aufmerksam lesen, es ist kunstvoll komponiert, spielt mit diversesten Perspektiven und enthält massenhaft kleine gemeine Seitenhiebe. Fast könnte man es genüsslich lesen und sich über tausenderlei Feinheiten freuen, wäre es nicht so durch und durch böse.
Das geradezu obszöne, blutige Ende ist ekelhaft konsequent im Gesamtzusammenhang, auch wenn es mir nicht gefallen mag. Vermutlich möchte dieses Buch auch gar nicht gefallen. Wahrscheinlich möchte es schmerzhaft nachhallen und den Deutschen Buchpreis gewinnen und ich denke, das wird es auch tun.
Generell ist dieses Buch höchst schräg, höchst kompliziert, höchst amüsant, aber auch allerhöchst böse. Schon der Titel lässt vermuten, dass hier nicht mit Dezenz zu rechnen ist.
In einer eventuell nicht allzu weit entfernten Zukunft sind weite Teile der Erde ungemütlich bis unbewohnbar. Viele Flüchtlinge wünschen sich Asyl in Resteuropa. Was von Europa noch übrig ist, bietet gute Lebensbedingungen, wenn man akzeptiert, dass es in Neuhamburg ständig regnet und in Neuberlin nie. Eine Anstellung als Vorweiner ist für viele Heimatlose die Rettung. Man wird in einen reichen Haushalt aufgenommen, wo man seinen Arbeitgeber kennen- und im Idealfall auch zu mögen lernt, damit jemand bei seinem Ableben echte Tränen vergießt. Tränenaufkommen und die Lautstärke des Geheuls sind Prestigesache bei einer Zerstreuungsfeier.
Das Szenario, dass hier präsentiert wird, ist natürlich sehr zynisch, aber leider auch nicht komplett unrealistisch. Mit gnadenlosem Sarkasmus führt uns Bov Bjerk vor Augen wie es sein mag, wenn wir so weitermachen. Dabei arbeitet er nicht mit Nadelspitzen sondern nimmt direkt den Hammer. Das ist zu großen Teilen komisch, wenn auch derb, der wahre Kern dabei ist allerdings schmerzhaft ernst.
Man muss das Buch sehr aufmerksam lesen, es ist kunstvoll komponiert, spielt mit diversesten Perspektiven und enthält massenhaft kleine gemeine Seitenhiebe. Fast könnte man es genüsslich lesen und sich über tausenderlei Feinheiten freuen, wäre es nicht so durch und durch böse.
Das geradezu obszöne, blutige Ende ist ekelhaft konsequent im Gesamtzusammenhang, auch wenn es mir nicht gefallen mag. Vermutlich möchte dieses Buch auch gar nicht gefallen. Wahrscheinlich möchte es schmerzhaft nachhallen und den Deutschen Buchpreis gewinnen und ich denke, das wird es auch tun.